Das Erste
"Paganinis Geheimnis" am 17. Mai 2007, an Christi Himmelfahrt, 12.05 Uhr im Ersten
München (ots)
Bis heute gilt Nicolò Paganini (1782-1840) als Teufelsgeiger. Sein Spiel war so magisch, sein Aussehen so diabolisch, dass wilde Gerüchte über ihn kursierten. Es wurde behauptet, er hätte seine Frau ermordet und aus ihrem Darm Violinsaiten hergestellt. So hätte er mit dem Teufel einen Pakt geschlossen. Als er stirbt, verurteilt ihn die Kirche zum Ketzer. Ein christliches Begräbnis bleibt ihm verwehrt. Über 30 Jahre soll es dauern, bis sein Leichnam beigesetzt wird.
Viele Rätsel um Paganini sind bis heute ungelöst. Was verursachte seine teuflische Erscheinung? Starb Paganini eines natürlichen Todes? Wie erlangte er seine Virtuosität? Mediziner vermuten heute, dass Paganini am "Marfan-Syndrom" litt, einer erblichen Genmutation, die zur Spinnengliedrigkeit und extremer Dehnbarkeit der Finger führt. War Paganini also Opfer einer tückischen Erbkrankheit?
Seit dem Tod des Teufelsgeigers äußerte sich seine Familie nicht öffentlich zu ihrem berühmten Vorfahren. Jetzt, mehr als 160 Jahre später, brechen Stefano und Andrea Paganini aus Mailand ihr Schweigen. Die beiden Brüder sind direkte Nachfahren des Teufelsgeigers und wollen den Rätseln und Legenden um ihn auf den Grund gehen. Der wissenschaftlichen Forschung stellen sie ihr Blut und eine Haarlocke Paganinis zur Verfügung. Eine gerichtsmedizinische und humangenetische Untersuchung soll helfen, Paganinis Geheimnis zu enthüllen. Der Film erzählt die Lebensgeschichte des Teufelsgeigers und begleitet die Paganini-Nachkommen auf ihrer spannenden Spurensuche an vielen Originalschauplätzen.
Der Paganini-Interpret Ingolf Turban ist in der Dokumentation von Volker Schmidt als Experte und Darsteller in der Rolle Paganinis zu sehen. "Paganinis Geheimnis" ist eine Produktion der merkur.tv GmbH in Koproduktion von SWR, WDR, ORF, SF, AVRO mit Unterstützung des CoBO Fund.
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