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eco-Verband: Online-Durchsuchungen machen Deutschland unsicherer
Verbands-Geschäftsführer Harald A. Summa: "Schäuble-Schädling würde deutsche Behördenpost zum internationalen Hochsicherheitsrisiko machen"

Köln (ots)

Der von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble
angeregte sog. "Bundestrojaner", ein Programm, mit dem Behörden 
Online-Durchsuchungen auf PCs durchführen könnten, würde Deutschland 
unsicherer statt sicherer machen, warnt der eco Verband der deutschen
Internetwirtschaft. Es wäre für Hacker ein Leichtes, das 
Trojanerprogramm des Innenministers zu kapern, um sozusagen "auf dem 
Rücken der Schäuble-Software" in die Rechner der Bevölkerung 
eindringen. "Dann wäre ganz Deutschland unter dem Deckmantel der 
inneren Sicherheit offen für Online-Spionage aus aller Welt", warnt 
eco-Geschäftsführer Harald A. Summa vor den Folgen: "Der Vorschlag 
des Innenministers ist sicherlich gut gemeint, aber nicht gut 
durchdacht." Dies gilt umso mehr, als sich das Bundesinnenministerium
nicht nur zur Durchsuchung von PCs sondern auch Smartphones, 
Navigationsgeräten und Servern ermächtigen will.
"Das Bundeskriminalamt und viele weitere staatliche Stellen rund 
um den Globus kämpfen gemeinsam mit der Internetwirtschaft für 
saubere Datennetze. Würden wir in diese Sicherheitssysteme eine Lücke
einbauen, um den Schäuble-Trojaner durchzulassen, käme dies einer 
Einladung an die Hacker-Gemeinschaft aus aller Welt gleich. Dann 
würde die elektronische Post - egal von welcher deutschen Behörde - 
für jeden Bürger zum Hochsicherheitsrisiko", sagt eco-Chef Harald A. 
Summa: "Deutschland würde nicht sicherer werden, sondern unsicherer".
Der aktuelle Schlag von Bundeskriminalamt und Staatsanwaltschaft 
Bonn gegen Phishing-Betrug zeigt nach Einschätzung des 
eco-Geschäftsführers beispielhaft, wie leicht die Glaubwürdigkeit 
elektronischer Behördenpost zu erschüttern sei. Die Betrügerbande aus
Deutschland, Russland und der Ukraine hatte Spionage-Programme zum 
Ausspähen von Kontodaten unter anderem mit bundesdeutschen Behörden 
als Absender an Verbraucher geschickt. Selbst im Namen des BKA hatten
die Täter ihre E Mails verschickt.
Klaus Landefeld, eco-Vorstand mit Verantwortung für das Ressort 
Infrastruktur und Netze, erklärt dazu: "Eine Online-Durchsuchung ist 
technisch nichts anderes als Hacking - genau das, was die 
Internetwirtschaft und die staatlichen Stellen wie das BKA seit 
Jahren bekämpfen. Jeden Tag gelingt es, Hunderte neuer 
Computerschädlinge zu erkennen und Schutzschilde dagegen aufzubauen. 
Es wäre blauäugig zu meinen, der Schäuble-Schädling käme unbemerkt 
durch. Es gäbe nur die Möglichkeit, eine gezielte Schäuble-Lücke in 
die Sicherheitssysteme einzubauen - und genau dies würde Deutschland 
unsicherer machen",  erläutert eco-Vorstand Klaus Landefeld.
Harald A. Summa betont: "Die Internetwirtschaft hat ein ebenso 
hohes Interesse am Thema Sicherheit wie der Bundesinnenminister. Aber
die Vorschläge müssen realitätsnah sein. Ein Bundesprogramm, das 
quasi eine Einladung an die internationale Hacker-Szene darstellt, 
ignoriert die einfachsten Gesetze des Internet."
eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der 
Internetwirtschaft in Deutschland. Die etwa 330 Mitgliedsunternehmen 
beschäftigen über 200.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz
von ca. 45 Mrd Euro jährlich. Im eco-Verband sind die rund 190 
Backbones des deutschen Internet vertreten. Verbandsziel ist es, die 
kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die Position 
Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den 
Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der eco-Verband versteht 
sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft 
gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in 
internationalen Gremien.

Pressekontakt:

Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft
e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Tel.: 0221/700048-0, E-Mail:
info@eco.de, Web: www.eco.de

PR-Agentur: euro.marcom dripke.pr, Tel.: 0611/97315-0, E-Mail:
team@dripke.de

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