SPIEGEL TV-REPORTAGE
Ermittlungen der Kripo Hannover
Teil 1:
Montag, 21. Januar 2002, 23.25 Uhr
Teil 2: Montag, 28. Januar 2002,
23.15 Uhr
Teil 3: Montag, 4. Februar 2002, 23.15 Uhr
Berlin (ots)
Als Sven vor den Einwegspiegel tritt, ist es stockdunkel im Zimmer. Die sechs jungen Männer im Gegenüberstellungsraum nebenan können ihn nicht sehen. Sie werden eines Verbrechens verdächtigt und halten jeder ein Schild mit einer Nummer in den Händen. Ohne zu zögern, zeigt Sven auf einen kahl rasierten Burschen mit Basecap und einen Halbstarken mit Bomberjacke. Nr. 5 soll Sven erst vor wenigen Stunden ein Butterflymesser an die Kehle gedrückt haben, damit Nr. 3 ihm Discman und Bargeld entwenden konnte. Außer den beiden sollen noch vier weitere Freunde an dem mutmaßlichen Raub beteiligt gewesen sein. Die Gangmitglieder sind erst zwischen 15 und 18 Jahren alt und der Polizei bereits alle hinlänglich bekannt. Oberkommissar Preiß macht sich keine Illusionen: "Deren Weg ist vorgezeichnet, die werden viel Zeit ihres Lebens im Knast verbringen."
Preiß ist einer von rund 50 Beamten einer neuen Spezialeinheit der Polizei Hannover. In einem bundesweit einmaligen Pilotprojekt wurde ein Kommissariat nur für Tatortarbeit gegründet. Die Beamten haben seither den Auftrag, jeden Fall von Schwerkriminalität als Erste zu ermitteln und erst dann an die Fachabteilung weiterzuleiten. Sie müssen Spuren sichern, Verdächtige festnehmen und Täter vernehmen. "SPIEGEL TV"-Autor Markus Grün erhielt als erster Reporter die Möglichkeit, die Arbeit der Kommissare vier Wochen lang lückenlos zu dokumentieren.
Bei der dreiteiligen Reportageserie geht es u. a. um eine Zuhälterin, die mit internationalem Haftbefehl gesucht und schließlich gefunden wird; um den mysteriösen Selbstmord einer Mutter, die sich angeblich selbst vor einen Zug geworfen hat; um eine Prostituierte im Vollrausch, die ihre Wohnung in Flammen setzt und einen Menschenschädel, der mitten in der Nacht auf einem Universitätsgelände abgelegt wird.
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