Rudi Völler in "ran - WM-Fieber 2002" (12.1.2002, 18.45 Uhr): "Ich habe viel von Franz Beckenbauer gelernt! ... Die jetzigen Stammspieler muss man erst einmal verdrängen"
Berlin (ots)
In "ran - WM-Fieber 2002" spricht Teamchef Rudi Völler mit Sat.1-Moderator Jörg Wontorra am kommenden Samstag über Franz Beckenbauer, Oliver Kahn, Oliver Bierhoff, die Gruppengegner, Ziele und Perspektiven der deutschen Fußballnationalelf beim Sporthighlight des Jahres in Südkorea und Japan.
Völler, der mit Beckenbauer als Teamchef 1990 in Italien Weltmeister wurde: "Franz hat Übermenschliches geleistet, das war sensationell. Mir hat es im Nachhinein geholfen, dass Beckenbauer ohne Trainerlizenz Teamchef war. Dadurch bekomme ich nun auch keine ,Prügel'. Ich habe viel von ihm gelernt."
Trotz der teilweise herben Kritik, die Rudi Völler und sein Team nach der Qualifikation einstecken mussten, habe er großen Spaß an seinem Job. "Kritik ist wichtig und wird auch angenommen, aber teilweise war sie auch übertrieben. Ich war immer Realist und wusste, dass nach den anfänglich guten Resultaten auch wieder schlechte folgen würden."
Kritik an seinen Spielern lässt Völler ohne Zweifel nicht aufkommen: "Die Stammspieler, die bei den Ukraine-Spielen auf dem Platz standen, muss man erst einmal verdrängen." Auch Oliver Bierhoff habe einen absolut hohen Stellenwert. "Es wird bei der WM Spiele geben, wo Bierhoff sehr wichtig sein wird." Und Sebastian Deisler? "Man vergisst immer, dass er erst 21 Jahre alt ist. Sebastian steht vor einer großen Karriere, wenn er fit ist, wird er eine sehr, sehr gute WM spielen."
Der schwierigste und zugleich wichtigste Gegner sei Saudi-Arabien, so Völler im Gespräch mit Jörg Wontorra. "Bei der ersten Partie muss der Spieler ,brennen'. Grundstein für unseren Titel 1990 war der Auftakterfolg gegen Jugoslawien."
Die beiden anderen Gruppengegner dürfe man ebenfalls nicht unterschätzen, so Völler weiter: "Wenn ein Team aus Afrika bei einer WM überraschen kann, dann ist es Kamerun. Die Qualität der einzelnen Spieler stimmt. Auch gegen Irland müssen wir uns gut einstellen. Meine Mannschaft wird im Vorfeld alles wissen über diesen Gegner. Die Iren spielen aggressiv und machen die Räume eng. Das klassische Kick und Rush aus den 80ern ist längst passè."
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