Spiegel TV-Reportage
Montag, 8. Juli 2002, 23.15 Uhr
"Ich
wünschte ich wär' nie geboren" - Therapie in der Gefängnisklinik
Eikelborn
Berlin (ots)
Eickelborn in Ost-Westfalen ist Deutschlands größte Klinik für psychisch kranke Straftäter. Hinter Plexiglaswänden und Stacheldraht streng abgeschottet von der Öffentlichkeit sitzen hier 370 Gewalttäter, psychisch schwer gestörte Mörder, Kinderschänder und Brandstifter.
In diesem Frühjahr wurde um das weitläufige Gelände ein zweiter, acht Meter hoher Zaun gezogen, außen patrouillieren ständig Wachleute. Nie wieder soll sich wiederholen, was 1994 in dem kleinen Ort für lähmendes Entsetzen sorgte: Damals war ein so genannter Freigänger geflüchtet, hatte ein siebenjähriges Mädchen aus dem Ort vergewaltigt und anschließend ermordet.
Im Gegensatz zu einem normalen Gefängnis werden Straftäter in Eickelborn zwangstherapiert, immer wieder mit ihrer Tat konfrontiert, müssen sie die Grundregeln des sozialen Miteinanders erlernen. Dieser Prozess dauert oft Jahre, und keiner der Insassen hier weiß, wann er Eickelborn wieder verlassen darf. Begrenzte Strafzeiten gibt es nicht, über den Entlassungstermin entscheiden allein die Ärzte und Therapeuten.
"Spiegel TV"-Autor Michael Grotenhoff konnte in Eickelborn drehen, vor allem auf der Station 31, dem Gebäude mit der höchsten Sicherheitsstufe. Er sprach mit Tätern und Pflegern, beobachtete Therapiesitzungen und Freigänger beim Ausgang, und er erlebte, wie schwer es den Insassen fällt, sich mit ihren Taten auseinander zu setzen.
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