Spiegel TV-Reportage
Montag, 24.02.2003 bis Montag 24.03.2003, 23.15 Uhr
Berlin (ots)
24.02.03: Wenn der Prüfdienst klingelt... Sozialhilfekontrolleure in Berlin, Teil 1
21 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr in Deutschland für Sozialhilfe ausgegeben, schätzungsweise mehr als 42 Millionen davon für so genannten missbräuchlichen Bezug. Dabei haben die Stadtstaaten die höchsten Kosten, allein in Berlin rechnet man mit 949 Millionen Euro pro Jahr. In der Hauptstadt beziehen 265.818 Einwohner Sozialhilfe, ein Drittel davon Kinder. Das ist eine mittlere deutsche Großstadt, die da am Tropf hängt. Seit einiger Zeit rücken die Kommunen ihren Sozialhilfeempfängern auf die Pelle: Wer was will, bekommt Besuch vom Prüfdienst. Ist das alte Bett wirklich nicht mehr zu gebrauchen, steht im Keller vielleicht eine nagelneue Küche oder lebt der Bedürftige gar mit einem Lebensgefährten zusammen? Die Arbeit lohnt sich: Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf zum Beispiel gab es bei rund 41 Prozent der Antragsteller etwas zu beanstanden. Das bedeutet Einsparungen von über 600.000 Euro im Jahr, die Prüfer bringen also mehr ein, als sie kosten. Spiegel TV-Autorin Utta Seidenspinner war mit ihnen unterwegs auf der Suche nach illegalem Parmaschinken, heimlichen Verhältnissen und verdächtigen Autos.
03.03.03: Wenn der Prüfdienst klingelt... Sozialhilfekontrolleure in Berlin, Teil 2
10.03.03: Mythos auf Abruf - Der Berliner "Bahnhof Zoo"
Er ist zu klein, trotz ständiger Aus- und Umbauten teilweise baufällig, und seine Tage als Fernbahnhof sind gezählt. Wenn in einigen Jahren der Lehrter Bahnhof als Hauptbahnhof Berlins eröffnet wird, wird die Station "Zoologischer Garten" zu einer unter vielen. Solange aber bleibt "Bahnhof Zoo" der am stärksten frequentierte Fernbahnhof Berlins. Täglich passieren ihn durchschnittlich 400 an- und abfahrende Züge im Nah- und Fernverkehr, 600-mal halten hier die S-Bahnen, über 150.000 Reisende gehen täglich ein und aus. Seinen berühmt-berüchtigten Ruf als beliebter Treffpunkt von Obdachlosen, Drogenabhängigen und Strichern ist der Bahnhof Zoo seit dem Erscheinen des Romans "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" Ende der 70er Jahre nicht ganz los geworden. Es ist dieser Mythos, der den Bahnhof noch immer zu einem besonderen Anziehungspunkt für Gestrandete macht. Und das, obwohl sich die Bahnverantwortlichen redlich mühen, die Station vom Schmuddelimage zu befreien. Service, Sicherheit, Sauberkeit - das so genannte 3-S-Konzept - soll es nun richten. Der Erfolg ist zwiespältig, zwar sieht man Junkies und Obdachlose kaum länger als zehn Minuten im Bahnhofsgebäude, dafür aber sammeln sie sich in einer Seitenstraße gleich dahinter. Hier befindet sich der beliebteste Anlaufpunkt: die älteste Bahnhofsmission Deutschlands. Die Spiegel TV-Reporter Adama Ulrich und Michael Grotenhoff haben sich auf die Suche gemacht nach dem Mythos dieses legendären Bahnhofs oder nach dem, was davon übriggeblieben ist. Rund um die Uhr wird er von unterschiedlichsten Menschen bevölkert, die dort arbeiten, zeitweise leben, oder nur ein-, um- oder aussteigen. Jeder hat dort seinen Auftritt. Wie zum Beispiel Frau Buths, Reiseberaterin am Ticketschalter, die - adrett gekleidet - schon morgens um halb sechs der Kundschaft die Vorteile des neuen Bahntarifs erklären darf. Oder Achim, der Rentner, der regelmäßig mit seiner Handkarre über den Bahnhof zieht, um Obdachlose mit selbstgestrickten Socken und Kaffee zu beglücken. Oder Herr Babelscheck, Reisebegleiter im Nachtzug Berlin - Paris, der gern mit besonders netten Gästen Adressen austauscht.
17.03.03: Spiel des Lebens - Der Traum vom Fußballprofi
Als 15-jährige kickten sie in der B-Jugend des Fußballvereins TuS Paderborn-Neuhaus und gewannen den Westfalen-Pokal, dann wurden sie in die U 15 Auswahl der National-mannschaft berufen und durften für Deutschland spielen. Fast 14 Jahre ist es jetzt her, dass Frank, Matthias und Stefan den Traum vom Fußball-Profi träumten. Geschafft hat es keiner von ihnen. Stefan Runte, die Nummer 14, ist nach einer schweren Krebserkrankung froh, überhaupt noch am Leben zu sein und wieder Fußball spielen zu können, nur so zum Spaß. Er absolviert gerade ein Maschinenbau-Studium. Frank Paprotta, die Nummer 15, konnte die Hoffnungen seines Vaters, einem italienischen Gastarbeiter, auf eine Profikarriere nicht erfüllen. Er arbeitet in einer Firma für pharmazeutische Produkte, kickt in seiner Freizeit aber weiterhin in einem Verein der Verbandsliga. Matthias Kopp, die Nummer 8, absolvierte als einziger ein Spiel der Nationalmannschaft im legendären Londoner Wembley-Stadion. Er arbeitet heute als Unternehmensberater und will mit Fußball eigentlich nichts mehr zu tun haben. Spiegel TV-Autor Rouven Rech, einst Torwart des siegreichen Westfalen-Pokalsiegers und heute Student an der Filmakademie in Ludwigsburg, hat den Lebenslauf seiner drei Mannschaftskameraden von damals nachgezeichnet. Er fragte sie nach ihren Träumen, Hoffnungen und Enttäuschungen, konnte ihr heutiges Leben beobachten, mit Eltern und Lebenspartnern der drei sprechen, und er hat den ehemaligen Jugendobmann des TuS Paderborn-Neuhaus getroffen. "Das ist gefährlich, auf Fußball zu setzen", sagt Anton Förster, "sehr gefährlich. Weil die paar, die durchkommen und ihren Lebensunterhalt damit verdienen, das sind nicht so viele..."
24.03.03: Kampfzone Roter Teppich - Mit Klatschreportern durch Berlin
Für einen Klatschreporter sind es die unwichtigen Dinge, die das Leben bestimmen: Die alltägliche Beantwortung der Frage "Wer mit wem in welchem Kleid?" ist sein Lebensinhalt. Der Ort der Handlung ist fast immer der gleiche: Ein roter Teppich, auf dem die großen und auch die kleineren Stars ihre Audienz abhalten: Umgeben von Fotografen, die um den exklusiven Moment buhlen, den Blick des Prominenten, der allein das Foto verkäuflich macht. Spiegel TV-Reporter Andreas Ammer hat Klatschreporter und Promi-Fotografen durch die Berliner Nächte verfolgt. Er war dabei, als Michael Jackson seine Balkonaudienzen gab und als der Regierende Bürgermeister Wowereit zu früher Stunde Stimmungslieder darbot. Er durfte die Gesellschaftskolumnistin der Zeitschrift "Gala" bei ihrer Arbeit begleiten und beobachten, wie eine Zeitschrift entsteht, die allwöchentlich nur über den schönen Schein der Prominenz berichtet.
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