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Jens Lehmann im Sat.1-Interview: „Ich glaube nicht, dass Jürgen Klinsmann auf der Tribüne sitzt und sagt: das ist mein Mann. Egal, wie das ausgeht.“

Berlin (ots)

Noch drei Tage bis zum UEFA Champions
League-Knaller Bayern München – Arsenal London (live in Sat.1 am
22.2.2005, ab 20.15 Uhr). Im Blickpunkt des Achtelfinal-Hinspiels
steht dabei besonders das Duell der beiden Nationaltorhüter Oliver
Kahn und Jens Lehmann. In London traf Sat.1 Jens Lehmann zum
ausführlichen Interview:
Wie haben Sie das Auf und Ab bei Arsenal in den letzen Wochen
empfunden? Jens Lehmann: „Ich war mir über die Länge meiner Pause
nicht im klaren. Es ging dann aber relativ schnell, dass ich wieder
drei Spiele in einer Woche gemacht habe, inklusive Länderspiel. Das
hat mich natürlich gefreut.“
Wie haben Sie von Arsene Wenger erfahren, dass Sie wieder im Tor
stehen? Lehmann: „In meinem Fall hat er es nur auf die Tafel
geschrieben und nichts gesagt.“
Das Duell Kahn gegen Lehmann ist in Deutschland ein großes Thema.
Ein besonderer Druck? Lehmann: „Das wird man sehen. Ich nehme das
jetzt nicht so als Kampf Kahn gegen Lehmann an, sondern Bayern gegen
Arsenal. Der Hintergrund dieses Kampfes ist ja die Chance, bei der
WM zu spielen. Aber das ist nach meinem Geschmack noch ein bisschen
weit hin. Natürlich ist es schön für die Zuschauer und die Medien.
Man kann schöne Geschichten daraus machen. Für mich persönlich ist
es aber erst mal so, dass ich versuche, bei Arsenal keinen
reinzubekommen, da wäre ich sehr glücklich.“
Oliver Kahn hat nach der Auslosung des Achtelfinales gesagt, es
war klar, dass sie beide das nicht auslassen. Was dachten Sie?
Lehmann: „Ich habe natürlich auch daran gedacht, wobei es mir
eigentlich egal war, wen wir bekommen. Ich hätte mich so oder so
über eine deutsche Mannschaft gefreut. Wenn es jetzt Leverkusen oder
Bremen gewesen wäre, auch gut. Aber Bayern hat natürlich eine
gewisse Brisanz. Allerdings war mein erster Gedanke, dass ich bis
dahin überhaupt mal wieder spielen muss. Das war mein Hauptproblem,
aber das scheint jetzt erst mal gelöst zu sein.“
Hatten Sie Angst, dass Ihre Karriere wirklich den Bach
runtergehen kann?
Lehmann: „Angst nicht. Ich habe einen schönen Job und auch wenn ich
mal ein paar Spiele nicht mache, ist das jetzt keine Sache,weswegen
ich Angst haben müsste. Ich habe mir natürlich gedacht, bei so
einem Spiel – gerade in Deutschland zum ersten Mal mit Arsenal – da
will ich spielen. Ich habe dann auch keine Zweifel aufkommen lassen
und habe zu mir selbst gesagt, das wird schon klappen.
Warum werden gerade zur Zeit Torhüter, speziell Sie und Oliver
Kahn, so extrem beobachtet und kritisiert?
Lehmann: „Ich glaube, dass das ein bisschen mit unserem Alter
zusammenhängt. Wir sind wahrscheinlich die Spieler, die am längsten
in der Bundesliga spielen und relativ lange auf hohem Niveau. Wir
spielen beide für sehr gute Vereine. Wir haben beide den Anspruch
in der Nationalmannschaft zu spielen. Vergleichbar mit uns gibt es
in Deutschland wahrscheinlich kein ähnliches Paar, was derart in
Konkurrenz steht wegen dieser Nationalmannschaft. Das gibt
wahrscheinlich den Ausschlag für diese Geschichten, die immer gerne
erzählt werden und auch über diese Situation, die gern beobachtet
wird. Wenn wir jetzt 20 oder 22 wären, wäre es eine nette
Geschichte am Rande.
Wie ist das Verhältnis Kahn/Lehmann wirklich? Lehmann: „Danach
wird man immer wieder gefragt. Ich glaube, wir haben ein normales
Verhältnis, was innerhalb einer Konkurrenzsituation um den Platz in
der Nationalmannschaft stattfindet.“
Wie stehen die Chancen für Arsenal am Dienstag?
Lehmann: „Wir sind uns unserer Stärken bewusst, wissen aber auch,
dass Bayern stark ist. Wenn wir 100 Prozent spielen, ist es sehr
schwer, uns zu schlagen. Aber wir wissen auch, dass jede andere
Mannschaft uns schlagen kann, wenn wir mal ein bisschen nachlassen.
Gerade Bayern ist eine Mannschaft, die manchmal aus dem Nichts
heraus Tore schießt. Da muss man aufpassen. Aber jeder Spieler
unserer Mannschaft ist optimistisch, weiterzukommen.“
Stichwort WM 2006: Glauben Sie nicht, dass wenn es ganz gut oder
ganz schlecht läuft in den zwei Spielen schon eine Vorentscheidung
fallen kann? Lehmann: „Ich glaube für mich, dass ich ein gutes Spiel
machen kann und somit der Konkurrenzkampf aufrecht erhalten bleibt.
Ich glaube nicht wirklich, dass Jürgen Klinsmann auf der Tribüne
sitzt und sagt: das ist mein Mann. Egal, wie das ausgeht.“

Rückfragen bitte an:

SAT.1.
Christiane Maske
Sat.1 Kommunikation/PR Sport
Telefon: 030/2090-2307
Mobil: 0160/4798227

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