Cola, Salzstangen, probiotischer Joghurt: Durchfallmythen im Visier
Hohenlockstedt (ots)
Wenn es um Durchfall geht, gibt es viele gut gemeinte Ratschläge. Doch nicht alle halten, was sie versprechen. Welche Tipps sind falsch und was steckt dahinter?
Salzstangen und Cola helfen bei Durchfall
Falsch! Richtig ist: Bei Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit und Mineralstoffe, die über die Nahrungsaufnahme jetzt vermehrt zugeführt werden müssen. Die Kombination von Cola und Salzstangen ist dafür aber ungeeignet. Cola enthält zuviel Zucker, was Durchfall sogar verschlimmern kann.
Die Einnahme von Antibiotika kann Durchfall auslösen
Leider ja. Hintergrund: Nicht alle Bakterien sind Krankheitserreger, viele leben natürlicherweise im Darm des Menschen. Antibiotika unterscheiden aber nicht zwischen guten Bakterien und jenen, die Krankheiten auslösen. Deshalb kann durch die Einnahme die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten und Durchfall entstehen.
Äpfel können gegen Durchfall helfen
Richtig. Der enthaltene Ballaststoff Pektin quillt im Darm auf und bindet so den weichen Stuhl. Bei Durchfall einen Apfel schälen, raspeln und essen, wenn der Mus bräunlich ist.
Kinder sollten keine Mittel gegen Durchfall nehmen
Das kommt auf das Anti-Durchfall-Präparat an. Einige Mittel sind tatsächlich für Kinder ungeeignet. So warnen Experten vor Motilitätshemmern (z.B. Loperamid) - sie bergen das Risiko einer Verstopfung bzw. eines Darmverschlusses - und Adsorbentien (z.B. Kohle) - ihre Wirkung wurde bislang nicht zuverlässig belegt. Besonders empfehlenswert sind bei Kindern Medikamente, die an die körpereigenen Bakterien angepasst sind. Präparate mit hochkonzentrierten Lactobazillen haben sich besonders bewährt (in Lacteol® Pulver oder Kapseln, rezeptfrei in Apotheken).
Probiotischer Joghurt wirkt gegen Durchfall
Nein. Probiotische Bakterien helfen zwar gegen Durchfall, entscheidend ist aber die Höhe ihrer Konzentration. Im Gegensatz zu Arzneimitteln, erreichen Joghurts die nötige Konzentration meist nicht. Lebensmittelherstellern ist es daher seit Kurzem verboten, mit den angeblich positiven Effekten auf die Darmgesundheit zu werben.
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