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Automobilentwicklung mit dem Einmachglas: Das Audi Nasenteam setzt strenge Geruchsmaßstäbe

Automobilentwicklung mit dem Einmachglas: Das Audi Nasenteam setzt
strenge Geruchsmaßstäbe
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Ingolstadt (ots)

* Vorreiter und Benchmark bei der Geruchsanalyse
   * Störenden Düften im Fahrzeug auf der Spur
   * Bewertung von "geruchlos" bis "unerträglich"
Sie stecken ihre Nase in alles rein, was sie angeht - das bringt
der Job so mit sich. Das Audi Geruchsteam, gemeinhin als "Nasenteam"
bezeichnet, ist störenden Düften in Fahrzeugen auf der Spur und sorgt
für ein gleichbleibend angenehmes Geruchsniveau in Audi Fahrzeugen.
Unangenehm ausdünstende Kunststoffteile, Leder, das nach Fischöl
riecht oder Fußmatten, die eine Duftnote von Zwiebeln umweht, haben
bei Audi keine Chance. Ebensowenig Werkstoffe, die
gesundheitsgefährdende Emissionen im Fahrzeug absondern könnten. Rund
500 verschiedene Bauteile aus dem Fahrzeuginnenraum werden pro Modell
vom "Messgerät Nase" analysiert. Audi setzt bei der Geruchsbekämpfung
strengste Maßstäbe und ist Benchmark in der Branche.
"Das geruchlose Auto kann und wird es nicht geben. Es ist auch
nicht gewollt. Genauso wenig möchte man in einem schalltoten Fahrzeug
sitzen", erklärt Heiko Lüßmann-Geiger, Diplom-Chemiker und Leiter des
Audi Nasenteams. Das Auto ist mittlerweile zu einem Gefühlsereignis
geworden. "Man verbringt dort so viel Zeit, dass die sinnliche
Wahrnehmung immer wichtiger wird", so Lüßmann-Geiger. Ein neues
Fahrzeug soll daher immer einen typischen, jedoch keinen störenden
Geruch aufweisen. Dies zu gewährleisten, ist Sache der
Olfaktorik-Experten. Olfaktorik ist die Lehre von den Gerüchen.
Das fünfköpfige Kernteam besteht aus drei "weiblichen" und zwei
"männlichen" Nasen. Wichtig dabei: Das Team wird nicht nur frühzeitig
in die Entwicklung neuer Audi Modelle eingebunden, es überprüft auch
die gleichbleibend hohe Geruchsqualität der Serienfahrzeuge. So
werden nahezu täglich einzelne Autos aus der laufenden Produktion
gezogen und im Labor der chemischen Analytik intensiv beschnüffelt.
Die Bewertungsskala entspricht dem Schulnotensystem, die
Beurteilungen reichen von Note Eins bis Sechs. Dabei steht die Eins
für "geruchlos" und die Sechs für "unerträglich".
Die Testprozedur läuft folgendermaßen ab: Aus einem Bauteil wird
ein Stück herausgeschnitten. Diese 'Bauteil-Proben' werden dann in
ein verschließbares Glas gegeben, das über eine geruchlose Dichtung
verfügt. Lüßmann-Geiger dazu: "Bei Audi werden dafür normale
Einmachgläser verwendet, wie sie im Haushaltswarenhandel erhältlich
sind - und dort kaufen wir sie auch." Klingt simpel, ist es auch:
Diese (obendrein preiswerten) Behältnisse eignen sich optimal für den
Geruchstest, da sie absolut geruchneutral sind.
Das verschlossene Glas wird dann in einem Ofen bei 80 Grad Celsius
zwei Stunden lang erwärmt. Anschließend beginnt die Beurteilung.
Reihum hebt jeder Prüfer den Deckel leicht an, riecht kurz in den
Spalt zwischen Glas und Deckel hinein, verschließt das Glas wieder
und reicht es schnell weiter zur nächsten Nase, damit kein großer
Temperaturunterschied entsteht. Jeder Prüfer schreibt dann verdeckt
seine Benotung auf einen Zettel. Der Mittelwert aller Benotungen
stellt schließlich das Ergebnis dar.
Doch natürlich macht die Geruchsanalyse bei Audi nicht Halt bei
den kleinen Proben. Um das Zusammenspiel verschiedener Werkstoffe und
Materialien zu testen, werden komplette Bauteile, wie etwa
Armaturentafeln, in einer speziellen, einen Kubikmeter großen
Wärmekammer aus Edelstahl untersucht. Der Geruchstest erfolgt über
einen mit der Kammer verbundenen Schlauch, an dessen Ende sich eine
Glasmaske befindet. So können keine Gerüche aus der Umgebungsluft die
Bewertung beeinflussen.
Im letzten Schritt steht dann die Beurteilung des Gesamtfahrzeuges
an. Dazu wird der Innenraum mit großen Wärmestrahlern aufgeheizt. Die
Nasenteam-Mitglieder steigen dann schnell ins Auto ein, beurteilen
den Gesamteindruck und versuchen zudem, geruchsdominante Teile
ausfindig zu machen. "Dieser Gesamttest ist nötig, um
sicherzustellen, dass verschiedene, unauffällige Gerüche von
Bauteilen in der Mischung keine unangenehme Duftnote erzeugen", sagt
der Teamchef.
Am Ende dieser aufwändigen Testreihen steht ein dezenter
Geruchseindruck. Jedes Teil in einem Audi hat eine gute, eine
neutrale Geruchsnote. So entsteht eine Mischung, die den bekannten
'Neuwagengeruch' ergibt, den der Kunde kennt. Die Möglichkeit, den
Fahrzeugen bewusst eine bestimmte Duftnote wie 'frisch' oder 'blumig'
zu geben - also eine Art Duft-Design - gibt es bei Audi nicht. Der
Chef des Nasenteams nennt auch den Grund dafür: "Es gibt keinen Duft,
der allen Kunden gleich gut gefällt. Was dem einen sehr angenehm ist,
kann der andere nicht riechen."
Audi ist ein weltweit operierender Entwickler und Produzent
hochwertiger Automobile. Im Jahr 2001 lieferte das Unternehmen mehr
als 726.000 Audi Modelle an Kunden aus. Der Umsatz des Audi Konzerns
betrug 2001 rund 22 Mrd. Euro. Im Konzern sind mehr als 50.000
Mitarbeiter beschäftigt.
Hinweis: Zwei Fotos der Arbeit des Nasenteams stehen über obs
(dpa) zur Verfügung. Eine Langfassung des Textes (sechs Seiten) sowie
weiteres Bildmaterial sind abrufbar unter http://www.audi-press.com
über den Pfad "Unternehmen" und "Themen, Features, Stories";
Akkreditierung - gültig bis 4. August - unter Benutzername: aupr0231;
Passwort: hd9dh5
Kommunikation: Unternehmen und Wirtschaft
Joachim Cordshagen, Telefon: ++49 (0)841 89 36340, 
E-Mail:  joachim.cordshagen@audi.de 
Benita von Maltzahn, Telefon: ++49 (0)841 89 36644, 
E-Mail:  benita.maltzahn@audi.de

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