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Deutsche Marine - Pressemeldung: EU-Militärausschuss überzeugt sich von maritimen Fähigkeiten - Fregatte "Bayern" mit "EU Battle Group" in Seebrügge

Deutsche Marine - Pressemeldung: EU-Militärausschuss überzeugt sich von maritimen Fähigkeiten - Fregatte "Bayern" mit "EU Battle Group" in Seebrügge
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Glücksburg (ots)

Seebrügge - Die Europäische Union (EU) will in der Lage sein, 
weltweit auf Krisen zu reagieren. Welchen Beitrag Seestreitkräfte 
dazu leisten können, demonstrierte am heutigen Donnerstag zum zweiten
Mal seit seinem Bestehen der maritime Anteil der "EU Battle Group" in
Seebrügge. 80 Vertreter des "Politischen und Sicherheitspolitischen 
Komitees der EU" und des EU-Militärausschusses aus Brüssel sowie 
hochrangige Militärs reisten dazu in die belgische Hafenstadt, um 
sich einen Eindruck von den Fähigkeiten der europäischen "Maritime 
Task Group" (MTG) zu machen. Darunter auch Clemens von Goetze, 
Deutscher Botschafter bei der EU sowie Konteradmiral Andreas Krause, 
Vizebefehlshaber der deutschen Flotte ("Stellvertreter Befehlshaber 
Flotte").
Entscheider informieren sich über Einsatzmittel
Unter französischer Leitung demonstrierten 600 Soldaten der 
deutschen Fregatte "Bayern" und des französischen Landungs- und 
Führungsschiffs "Tonnerre" mit welchen Mitteln im Ernstfall eine 
amphibische Evakuierung von europäischen Staatsbürgern durchgeführt 
werden kann. Die Zuschauer aus Brüssel werden zu Darstellern der 
Vorführung als sie mit den vier Landungsbooten und zwei Hubschraubern
der "Tonnerre" evakuiert wurden. Zwei Kampfhubschrauber sichern die 
Aktion aus der Luft. Die Fregatte "Bayern" sichert mit ihren Soldaten
und Waffen den Hafen. Fregattenkapitän Bruno Bender vom französischen
Einsatzstab verdeutlicht den Hintergrund des Besuches: "Es ist 
wichtig, dass die Entscheider gezeigt bekommen, wie solche Einsätze 
aussehen und welche Mittel sie letztendlich einsetzen können", so der
41-jährige Franzose. Nicht jeder wisse zum Beispiel, dass die 
"Tonnerre" über ein Lazarett verfügt, das wie ein Kreiskrankenhaus 
eingerichtet ist und über 100 Verletzte versorgen kann, sagt er.
Einsatz im Umkreis von 6.000 Kilometern
Der Deutsche Botschafter von Goetze zeigt sich beeindruckt von der
Präsentation: "Repräsentanten aller EU-Mitgliedstaaten haben heute 
die Möglichkeit, zu sehen, wie eine streitkräftegemeinsame Operation 
funktioniert und wie man maritime Mittel einsetzen kann. Heute haben 
wir anschaulich gesehen, wie gut die maritime Komponente des 
EU-Battle-Group-Konzepts funktioniert." Konteradmiral Krause ist 
gleicher Ansicht und verdeutlicht den Zweck des Marineverbandes: 
"Wenn man in einem Umkreis von 6.000 Kilometern um Brüssel operieren 
will, erkennt man schnell, dass es da auch viele Wasserflächen gibt."
Da seien Landstreitkräfte allein nicht ausreichend, betont er. Zudem 
biete ein Marineverband Sicherheit für die Soldaten, denn: "Wir 
können die Soldaten auf dem kürzesten Weg von See direkt an Land 
bringen und wieder rausholen". Die Deutsche Marine werde sich daher 
auch in Zukunft neben ihrem Beitrag zu den NATO Response Forces (NRF)
auch weiter an Operationen unter der Führung der Europäischen Union 
beteiligen. Hintergrund: Die Initiative zur Gründung einer maritimen 
Komponente der "EU Battle Group" ging im vergangenen Jahr während der
EU-Ratspräsidentschaft erstmals von Deutschland aus.
Einsatzverband kann evakuieren
Ein Szenarium wie in Seebrügge kann sich jederzeit überall auf der
Welt zutragen: Europäische Staatsbürger könnten, wie bereits 
geschehen, Opfer von Gewalt oder Naturkatastrophen werden. Bei einer 
derartigen Evakuierung oder auch anderen militärischen Operationen 
kann der maritime Einsatzverband im Rahmen der "EU Battle Group" 
eingesetzt werden.
Schnelle Reaktionsfähigkeit
Am 17. Juni 2004 beschloss der Rat der EU den Aufbau der "EU 
Battle Groups". Noch im November des gleichen Jahres konkretisierten 
die Verteidigungsminister der EU-Mitgliedsstaaten diese Planungen 
bereits mit der Benennung der ersten Verbände. Diese sind leicht und 
hochmobil  für die Krisenreaktion. Eine europäische Battle Group soll
zur Krisenbewältigung im Umkreis von 6.000 Kilometern um Brüssel 
eingesetzt werden. Die Truppe kann zur Evakurierung, 
Konfliktprävention sowie zur Unterstützung bei humanitären Einsätzen 
und Stabilisierungsoperationen herangezogen werden. Auch zur Trennung
von Konfliktparteien ist sie in der Lage. Die Einsatzbereitschaft ist
binnen zehn Tagen gewährleistet. Hierfür sind 1.500 Soldaten 
vorgesehen. Eine "EU Battle Group" wird immer für ein halbes Jahr 
aufgestellt. Die Führungsnation wechselt innerhalb der EU. Zurzeit 
hat Deutschland die operative Führung der sogenannten EU Battle Group
2/2008. Weitere Teilnehmer sind Frankreich, Belgien, Spanien und 
Luxemburg.
Schiffe werden bei Bedarf benannt
Anders als die Landeinheiten der EU Battle Group, bei der feste 
Truppeneinheiten benannt sind und in Bereitschaft stehen, gibt es 
keinen dauerhaften EU-Marineverband sondern ein bestehendes Netzwerk 
beziehungsweise eine feste Führungsstruktur, die im Bedarfsfall 
binnen fünf Tagen mit Schiffen ergänzt wird und damit als "Korsett" 
dient. Die Schiffe werden der "Maritime Task Group" jeweils für ein 
halbes Jahr zugesagt. Der Marineverband kann so sehr flexibel auf 
bestimmte Missionen zugeschnitten werden, indem Schiffe quasi aus 
einem "Baukasten" ausgewählt werden und somit den Anforderungen 
gerecht werden.
Autoren: Arne Krüger und Detlef Struckhof, Presse- und 
Informationszentrum Marine
Fotos: Deutsche Marine und Marine Nationale Frankreich

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 00
E-Mail: piz@marine.de

Original-Content von: Presse- und Informationszentrum Marine, übermittelt durch news aktuell

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