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Deutsche Marine - Pressemeldung (Erlebnisbericht): Hessen berichten von ihrem Arbeitsalltag an Bord der "Frankfurt am Main"

Deutsche Marine - Pressemeldung (Erlebnisbericht): Hessen berichten von ihrem Arbeitsalltag an Bord der "Frankfurt am Main"
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Glücksburg (ots)

Florida - Zwei Marinesoldaten aus Hessen befinden sich auf dem 
Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main". Sie sind zwei von 
insgesamt rund 600 Soldaten, die zurzeit vor der Küste Floridas 
unterwegs sind. Neben der "Frankfurt am Main" gehören auch die 
Fregatten "Sachsen" und "Lübeck" zum diesjährigen Einsatz- und 
Ausbildungsverband (EAV). Der Auftrag: Ausbildung der 
Offiziersanwärter der Deutschen Marine. Obermaat Arthur Wagner aus 
Wabern bei Kassel und Hauptgefreiter Markus Abram aus Gedern gehören 
zur Stammbesatzung der "Frankfurt am Main". Sie arbeiten im 
Küchenbereich des größten deutschen Marineschiffs - sorgen für das 
leibliche Wohl der Besatzung. Seit Ende Januar sind sie schon auf 
See. Am 13. Juni werden die drei Schiffe in ihren Heimathäfen Kiel 
und Wilhelmshaven zurückerwartet. Die beiden Hessen berichten von 
ihrem Arbeitsalltag an Bord.
Der Smut
Arthur Wagner ist Koch, bei der Marine wird er wie alle Köche Smut
genannt. Der 24-Jährige sagt: "Der Beginn eines jeden Einsatzes ist 
das Ausrüsten des Schiffes, von der Zahncreme bis zur Munition. An 
der Ausrüstung ist die ganze Besatzung beteiligt. Beim sogenannten 
Alle-Mann-Manöver Proviantübernahme müssen alle verfügbaren Soldaten,
unabhängig vom Dienstgrad anfassen und Ladung an Bord bringen.
Der Beginn eines Tagesdienstes an Bord ist das Wecken, darauf 
folgt die Morgendurchsage des wachhabenden Offiziers mit kurzen 
Informationen, wie zum Beispiel zum Wetter, zum Wellengang oder zum 
Tagesablauf. Zudem wird der Menüplan des Tages vorgelesen. Nach der 
Morgenmusterung, bei der weitere Informationen zum Tagesdienst 
bekannt gegeben werden, geht's an die Arbeit. Für mich heißt das: Das
Frühstück muss abgebaut werden. Außerdem entnehme ich sogenannte 
Hygieneproben. Dann geht es an die Zubereitung des Mittagessens. 
Darauf freut sich die Besatzung. Denn das Essen ist oft die einzige 
Abwechslung eines langen Seetages. Die Stimmung an Bord ist 
wesentlich vom Speiseplan und der Zubereitung der Mahlzeiten 
abhängig. Wenn über die Schiffslautsprechanlage die Durchsage "Backen
und Banken" kommt, wissen alle, jetzt geht es los. Die Essensausgabe 
beginnt.
Hygiene ist sehr wichtig. Deshalb sind wir ständig mit Aufräumen, 
Abwaschen und Putzen beschäftigt. Kühlschränke, Arbeitsflächen und 
Böden müssen sauber sein. Danach gönne ich mir ein Feierabendbier in 
der Unteroffiziersmesse - was so eine Art Wohnzimmer an Bord ist. 
Dort kann ich Fernsehen, E-Mails an die Freundin und Familie 
schreiben und schon ist der Tag vorbei. Neben diesem alltäglichen 
Dienst, gibt es Tage, an denen zusätzlich Übungen auf dem Dienstplan 
stehen. Bei sogenannten Rollen-Übungen, wie zum Beispiel "Feuer im 
Schiff" heißt es auch für mich, alles stehen und liegen zu lassen. 
Ich bin zum Beispiel für die Feuerbekämpfung zuständig. Dazu rüste 
ich mich mit Atemschutzgerät und feuerfestem Anzug aus."
Der Bäcker
Markus Abram ist Bäcker. Der 23-Jährige sagt: "Gegen 21 Uhr 
beginnt für mich der Arbeitstag. Meine Aufgabe ist es, die Besatzung 
täglich mit frischem Brot und mit Brötchen zu versorgen. Deshalb 
backe ich nachts rund 300 bis 400 Brötchen aller Art, wie Mehrkorn-, 
Mohn-, Sesam oder Roggenbrötchen. Außerdem sorge ich dafür, dass 
ausreichend Brot zur Verfügung steht. Dazu backe ich jeden zweiten 
Tag etwa 40 Brote. An jedem Donnerstag habe ich für den sogenannten 
Seemannssonntag Kuchen zu backen. Diese Marinetradition am 
Donnerstagnachmittag ist eine zusätzliche Abwechslung für die 
Besatzung. Dazu kommen, wenn nötig, Geburtstagskuchen, Baguettes oder
Pizzaböden hinzu. Um 23.15 Uhr gebe ich den sogenannten Mittelwächter
aus. Dabei handelt es sich um eine warme Zwischenmahlzeit für die 
Soldaten, die zwischen Mitternacht und vier Uhr Wache haben. Dann 
geht es auch schon an die Frühstücksvorbereitungen. Dienstags, 
donnerstags und sonntags gibt es ein kleines Highlight wie Milchreis,
gekochte Eier oder Kaiserschmarrn.
Nach dem Frühstück treffen sich nach 8 Uhr alle Smuts zu einer 
Tagesvorbesprechung. Um 8.20 Uhr ist Morgenmusterung. Unser 
Hauptabschnittsleiter gibt Neuigkeiten und den Tagesablauf bekannt. 
Danach habe ich Feierabend. Ich gehe duschen und lege mich auf Koje. 
Dann schlafe ich aus. Um 21 Uhr beginnt die nächste Arbeitsschicht."
Hintergründe zum Einsatz- und Ausbildungsverband
Der EAV dient der Ausbildung von Offiziersanwärtern der Deutschen 
Marine. Sie sollen auf den Schiffen alle Abschnitte eines 
Marineschiffs kennenlernen. Die Männer und Frauen werden von 
erfahrenen Offizieren und Unteroffizieren angeleitet, um umfassende 
Einblicke in die sogenannten Hauptabschnitte Nautik, Schiffstechnik 
und Operation zu erhalten. Der Gefechtsdienst an Bord bildet einen 
Schwerpunkt der Ausbildung, darunter fällt auch die Schiffssicherung.
Diese beinhaltet die Bekämpfung von Wassereinbrüchen und Feuer an 
Bord. Auch umfangreiche Rettungsmanöver wie zum Beispiel "Mann über 
Bord" kommen nicht zu kurz. Der Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV)
ist - wie der Name sagt - nicht nur für die Ausbildung der 
Offiziersanwärter da, sondern auch ein Einsatzverband. Er kann bei 
Bedarf jederzeit zu einem militärischen Einsatz oder zu Manövern 
abgerufen werden. Zum diesjährigen EAV gehören neben dem 
Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" auch die Fregatten 
"Sachsen" und "Lübeck. Die Schiffe sind seit dem 20. Januar dieses 
Jahres unterwegs und werden am 13. Juni in ihren Heimathäfen 
Wilhelmshaven und Kiel zurückerwartet.
Autor: Jörg Binsack, Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Deutsche Marine
Hinweise für die Presse
Mit den beiden Soldaten aus Hessen können auf Wunsch Interviews 
geführt werden. Telefonkontakte werden über Oberleutnant zur See 
Hoffmann, Presseoffizier des Verbandes an Bord der Fregatte 
"Sachsen", vermittelt. Anfragen bitte per E-Mail an:  
L.hoffmann@fgs-sachsen.de
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Stabsbootsmann Detlef Struckhof
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 14 / 44 12
E-Mail: piz@marine.de

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