Blick hinter die WM-Fassade: Favela-Kinder unterwegs als Fotoreporter
Hilfsprojekt eröffnet mit der Fotokamera neue Perspektiven
Video für Online-Redaktionen kostenfrei verfügbar
Recife/Freiburg (ots)
Vor und während der Fußballweltmeisterschaft werden wir überflutet mit Bildern aus Brasilien. Tausende Reporter und Kameramänner aus über 100 Ländern reisen an. Es gibt aber auch diejenigen, die schon da sind. Zum Beispiel die Jungen und Mädchen der Kinderorganisation "adolescer", einem Partner von Caritas international. Sie sind mittendrin im brasilianischen Leben. Sie haben einen anderen Blick auf das Land. Ein Blick, der uns sonst verwehrt bleibt. Weil Sie in einer Favela leben. Weil sie am Rand der Gesellschaft leben. Weil sie Kinder sind.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, wollte ihren Blick auf Brasilien sichtbar machen und ihrer Stimme Gehör verschaffen. Möglichst direkt, möglichst unmittelbar. Den einfachsten Weg - über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg - bietet das Foto. So begann im Dezember 2012 das Projekt "Bildung durch Bilder", das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit gefördert wurde.
Elf Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 11 bis 25 Jahren ist in zwei Kursen von dem Medienpädagogen Marco Keller gezeigt worden, wie man mit einer Fotokamera umgeht. Wie man die Technik in den Griff bekommt und wie man spannende Perspektiven entdeckt. Sie alle kommen aus Wohnvierteln mit vielfältigen sozialen Problemen in Recife, einem der WM-Standorte.
Ausgerüstet mit diesem Handwerkszeug machen sich die Jugendlichen auf, um sich auf die Spur sozialer Themen zu machen und dabei ihre ganz persönlichen "Augenblicke" festzuhalten. Das kann das Fußballspiel mit den Freuden sein, der Drogenumschlagsplatz im Viertel, der Karneval oder die Vermüllung der Favela. Es geht um soziale Themen, die sie berühren und als Sozial-Detektive mit der Kamera festhalten. So eignen sich die Jugendlichen Schritt für Schritt eine direkt "verwertbare" Kompetenz in der Fotografie an, lernen aber auch die Bedeutung von Durchhaltevermögen sowie Teamfähigkeit kennen. Aber das Projekt strahlt weit darüber hinaus aus, hat viele Diskussionen über das Leben in der Favela angeregt. Fotoausstellungen in Deutschland und Brasilien zeugen davon.
Die WM zeigt das Fernsehen, die Favela-Kinder zeigen das Spiel auf dem Bolzplatz.
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