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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes im Juli 2007

Nürnberg (ots)

"Die günstige konjunkturelle Lage spiegelt sich
nach wie vor in den Daten vom Arbeitsmarkt wider. Die drei 
wichtigsten Indikatoren - Arbeitslosigkeit, 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und offene Stellen - 
haben sich positiv entwickelt", erklärte der Vorstandsvorsitzende der
Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Juli: +28.000 auf 3.715.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -671.000
Arbeitslosenquote im Juli: +0,1 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli mit dem Beginn der 
Sommerpause um 28.000 auf 3.715.000 gestiegen (West: +23.000 auf 
2.450.000, Ost: +5.000 auf 1.265.000). Der Anstieg der 
Arbeitslosenzahl war deutlich schwächer als im Durchschnitt der 
letzten Jahre. Saisonbereinigt errechnet sich ein erneut deutliches 
Minus von  45.000. Gegenüber dem Vorjahr wurden im Juli 671.000 
weniger Arbeitslose gezählt. Die günstige Entwicklung der 
Arbeitslosigkeit erklärt sich vor allem mit dem konjunkturell 
bedingten Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. 
Außerdem wird der Arbeitsmarkt durch ein rückläufiges 
Arbeitskräfteangebot entlastet, das nach Einschätzungen des Instituts
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2007 jahresdurchschnittlich um 
100.000 abnimmt.
Die Zunahme der nicht saisonbereinigten Arbeitslosenzahl im Juli 
ist jahreszeitlich bedingt (Sommerpause). Sie beruht vor allem 
darauf, dass sich in diesem Monat viele Jugendliche nach Abschluss 
schulischer und betrieblicher Ausbildungen arbeitslos melden. Deshalb
steigt in dieser Zeit die Arbeitslosigkeit Jüngerer besonders stark 
an, nimmt dann aber im September und Oktober wieder deutlich ab. 
Darüber hinaus wird im Juli die Arbeitslosigkeit durch urlaubs- und 
quartalsbedingte Beendigungen von Arbeitsverhältnissen belastet, 
denen nicht entsprechend viele Arbeitsaufnahmen von Arbeitslosen 
gegenüber stehen. Dauerhafte Einstellungen in 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung werden oft bis nach den 
Ferien aufgeschoben. Außerdem verringert sich in den Sommermonaten 
ferienbedingt die Entlastungswirkung durch berufliche 
Qualifizierungen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der 
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juni saisonbereinigt um 
41.000 gestiegen. Nach hochgerechneten Daten der BA, die bis Mai 
reichen, hat auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 
saisonbereinigt um 33.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt ist die 
Erwerbstätigkeit von Mai auf Juni um 142.000 auf 39,79 Millionen 
gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr nahm sie um 636.000 zu. Die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Mai nach der 
Hochrechnung der BA bei 26,86 Millionen. Gegenüber dem Vorjahr ist 
das ein Zuwachs um 561.000. Dabei entfällt deutlich mehr als die 
Hälfte des Anstiegs auf Vollzeitstellen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte saisonbereinigte Erwerbslosenzahl belief sich in 
Deutschland für den Juni auf 2,65 Millionen, die saisonbereinigte 
Erwerbslosenquote auf 6,3 Prozent.
Das gemeldete Stellenangebot lag im Juli weiter über dem 
Vorjahreswert, saisonbereinigt ist es gegenüber Juni geringfügig um 
3.000 gesunken, dabei haben sich die ungeförderten Stellenangebote 
nicht verändert. Betrachtet man allerdings nur Stellen für "normale" 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die besser 
die Marktentwicklung widerspiegeln, errechnet sich ein Minus von 
8.000. Nicht saisonbereinigt gab es im Juli insgesamt 650.000 
Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr hat ihre Zahl um 22.000 zugenommen.
Von allen gemeldeten Stellen waren 64 Prozent oder 415.000 
ungeförderte Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigungsverhältnisse, das waren 61.000 mehr als vor einem Jahr.
Neben den gemeldeten offenen Stellen kennt die Bundesagentur noch 
zusätzliche Stellen, unter anderem gemeldet aus der privaten 
Arbeitsvermittlung sowie aus ihrer Job-Börse und dem Job-Roboter. 
Zusammen waren das im Juli 997.000 Stellen, 161.000 mehr als vor 
einem Jahr. Nach Untersuchungen des IAB kennen die Agenturen für 
Arbeit damit deutlich mehr als die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen 
Stellenangebots und können darauf Bewerber vermitteln - teilweise 
aber erst nach Rücksprache mit dem Arbeitgeber. Auf Basis der 
BA-bekannten Stellen des ersten Arbeitsmarktes berechnet die BA einen
saisonbereinigten Stellenindex, den BA-X. Im Juli stieg der BA-X um 4
auf 218 Punkte, was einem Plus zum Vorjahr von 55 Punkten entspricht.
Die Daten der Berufsberatungsstatistik der BA und die Meldungen 
der Kammern signalisieren für das laufende Jahr eine leichte 
Entspannung am Ausbildungsmarkt, aber geben keine Entwarnung. Von 
Oktober 2006 bis Juli 2007 haben insgesamt 683.300 Bewerber die 
Ausbildungsvermittlung bei der Suche nach einer Lehrstelle 
eingeschaltet. Das sind 17.100 weniger als im Vorjahreszeitraum. 
Zugleich sind 430.500 Ausbildungsplätze gemeldet worden, 28.500 mehr 
als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg beruht größtenteils auf mehr 
außerbetrieblichen Stellen (+18.600 auf 32.000; betriebliche: +9.900 
auf 398.500). Die Zunahme der Zahl der Ausbildungsplätze für 
außerbetriebliche Ausbildungen geht auf die Zusage der BA zurück, im 
Rahmen des Ausbildungspaktes zusätzliche Lehrstellen für Jugendliche 
mit Migrationshintergrund einzurichten. Die gestiegene Zahl 
gemeldeter Stellen korrespondiert mit den Angaben des DIHK und HWK 
über die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Bis Ende Juni 
wurden 231.400 Ausbildungsverträge abgeschlossen, 22.800 mehr als im 
Vorjahreszeitraum.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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