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Bundesagentur für Arbeit (BA)

BA: Tag der Gehörlosen 28.09.08: Mit Gebärdensprache Barrieren abbauen

Nürnberg (ots)

Den Menschen da abholen, wo er steht. Diesen
Anspruch hat das Jobcenter Rhein-Main in Frankfurt/Main für die 
gehörlosen Leistungsempfänger von ALG II vorbildlich umgesetzt: Das 
Jobcenter bildet kontinuierlich Mitarbeiter in Gebärdensprache aus. 
Auf diese Weise wird die Beratung, Vermittlung und Leistungsgewährung
auch mit gehörlosen Menschen kundennah und ohne Dolmetscher effizient
gestaltet.
"Wir versuchen die Betreuung unserer Kunden so persönlich und 
effizient wie möglich zu gestalten. Mit dem Erlernen der 
Gebärdensprache haben die Mitarbeiterinnen in Frankfurt einen 
wirklich nachahmenswerten Weg gefunden, die Betreuung auch 
benachteiligter Menschen zu optimieren," sagt Herr Heinrich Alt, 
Vorstand Grundsicherung der Bundesagentur für Arbeit.
In Deutschland leben etwa 80.000 Gehörlose. Im Jahr 2008 waren 
davon 65 Leistungs-empfänger von Arbeitslosengeld II in 
Frankfurt/Main. Das Jobcenter Ost ist das zentrale Jobcenter, das 
unter anderem zuständig ist für die gehörlosen Bezieher von ALG II in
Frankfurt/Main. 2005, als das SGB II eingeführt wurde, konnte sich 
gerade mal eine Mitarbeiterin des neuen Jobcenters adäquat mit ihren 
Kunden unterhalten. Pro Tag hatte sie dabei bis zu 10  gehörlose 
Personen zu betreuen. Beim Kollegen, der für die Leistungsgewährung 
zuständig ist, musste sie zusätzlich immer wieder dolmetschen. Für 
Urlaubs-, Fortbildungs- oder Krankheitszeiten gab es keine 
gebärdenkundige Vertretung. So kam es zu unnötigen 
Informationsverlusten auch weil die Gehörlosen lieber warteten, bis 
die gebärdenkundige Beraterin wieder zur Verfügung stand.
Inzwischen hat sich viel getan: Heute können bereits einige 
Jobcenter-Mitarbeiterinnen ihre Kunden mit Handbewegungen begrüßen 
und drücken mit Gebärden auch Fachausdrücke wie "Arbeitsuche", "Hartz
IV" und "Kosten der Unterkunft" aus. Geschult wurden die 
Mitarbeiterinnen des Jobcenter von dem Gehörlosen- und 
Schwerhörigenzentrum in Frankfurt am Main. Dort wurden ihnen die 
Grundlagen der Deutschen Gebärdensprache in Gesprächssituationen des 
Alltags beigebracht. Weil auch die Gebärdensprache regionale und 
internationale Unterschiede kennt, muss trotzdem im Zweifelsfall das 
erlernte Fingeralphabet oder der Notizblock zur Hilfe genommen 
werden.
Die Weiterbildungskosten für alle Absolventen des jeweils 
einwöchigen Grund- und/oder Aufbaukurses wurden vom Jobcenter 
Rhein-Main getragen. Heute empfindet jede der Teilnehmerinnen das 
neue Können als Bereicherung und genießt die Möglichkeit des 
bar-rierefreien Kontakts zu dieser besonderen Kundschaft.
Haben Sie Fragen zur Ausbildung der Mitarbeiter in 
Gebärdensprache? Dann wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des 
Rhein-Main Jobcenter, Tel. 069/59769-227
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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