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Bundesagentur für Arbeit (BA)

BA: Ausbildungspakt sichert Chancen - auch in der Wirtschaftskrise Paktpartner engagieren sich für Stabilität auf dem Ausbildungsmarkt

Nürnberg (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung der Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbandes der Deutschen 
Industrie e.V., des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des 
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Bundesverbandes der 
Freien Berufe, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der 
Kultusministerkonferenz und der Bundesagentur für Arbeit
Auch im Jahr 2009 gelten die Zusagen des Ausbildungspakts. Die 
Paktpartner bekräftigen das Ziel, jedem ausbildungswilligen und 
ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu machen.
Der Ausbildungspakt steht im Jahr 2009 vor zwei besonderen 
Herausforderungen:Wirtschaftskrise und demografiebedingter Rückgang 
bei den Bewerbern prägen die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt. 
Die Paktpartner werden auch angesichts dieser schwierigen 
Rahmenbedingungen alles dafür tun, Jugendlichen eine Perspektive für 
eine Berufsausbildung zu geben, und die Betriebe bestärken, durch 
Kontinuität in der Berufsausbildung den eigenen Fachkräftenachwuchs 
dauerhaft zu sichern.
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Die Auswirkungen von Wirtschaftskrise und Demografie auf den 
Ausbildungsmarkt sind je nach Region und Branche unterschiedlich. 
Insbesondere in den alten Ländern brechen vielen Betrieben die 
Aufträge weg. In der Folge ist nicht auszuschließen, dass sie nicht 
wieder auf dem Niveau der Vorjahre ausbilden. In den neuen Ländern 
leiden Betriebe und Freiberufler dagegen stärker unter dem 
demografiebedingten Bewerberrückgang (15,5 Prozent weniger 
Schulabgänger 2009 als im Vorjahr) und haben zunehmend Probleme, ihre
angebotenen Ausbildungsplätze auch zu besetzen. Insgesamt zeigt sich,
dass viele Unternehmen trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter 
engagiert an Ausbildung fest-halten.
Die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz sind aktuell 
trotz Krise in der
Tendenz so gut wie in den vergangenen Jahren. Denn die Zahl der 
Bewerber - und auch der "Altbewerber" - geht bislang stärker zurück 
als die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze.
Dies zeigen die bis jetzt vorliegenden Zahlen der Bundesagentur für 
Arbeit (BA): Die Zahl der Bewerber um Ausbildungsstellen ist im Mai 
2009 gegenüber dem Vorjahr um 14,2 Prozent, die der angebotenen 
betrieblichen Ausbildungsstellen um 5,4 Prozent zurückgegangen. Damit
ist die Bewerber-Stellen-Relation derzeit sogar besser als in den 
Jahren zuvor. Im Mai 2009 lag die Zahl der bis dahin neu 
abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei Industrie, Dienstleistungen 
und Handel um 5,7 Prozent und im Handwerk um 9,8 Pro-zent unter dem 
Vorjahresergebnis.In den nächsten Monaten intensivieren die 
Paktpartner ihre gemeinsamen Anstrengungen zur Umsetzung ihrer Ziele.
Die Integration der Jugendlichen in betriebliche Berufsausbil-dung 
hat dabei Vorrang. Zudem gibt es noch ein Potenzial an 40.000 von der
Wirtschaft zugesagten Plätzen für betriebliche 
Einstiegsqualifizierungen (EQ), die sich in den letzten Jahren als 
erfolgreiche Brücke in Ausbildung erwiesen haben. Die BA kann bis zu 
45.000 benachteiligte Jugendliche durch eine außerbetriebliche 
Berufsausbildung unterstützen. Auch Bundesregierung und Länder setzen
ihre entsprechenden Förderprogramme zur außerbetrieblichen 
Berufsausbildung fort.
Mehr Transparenz über unbesetzte Ausbildungsstellen
Die Paktpartner ermutigen die Jugendlichen, sich intensiv um 
betriebliche Ausbildungsplätze zu bewerben. Es gibt aktuell noch 
viele unbesetzte Lehrstellen, gerade in den neuen Bundesländern, auf 
die Kammern, Verbände und Agenturen für Arbeit verstärkt hinweisen. 
Die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern werden in 
sogenannten Wochen der Ausbildungschance offene Ausbildungsplätze 
intensiv bewerben und dadurch die Transparenz über unbesetzte 
Lehrstellen verbessern.
Kurzarbeit und Ausbildung
Auch Ausbildungsbetriebe sind von Kurzarbeit betroffen. Seitens 
kurzarbeitender Betriebe muss alles getan werden, um die 
Berufsausbildung ohne Qualitäts- und Zeitverlust fortzusetzen. 
Kammern und Agenturen für Arbeit sowie Verbände beraten und 
unterstützen die Unternehmen dabei. Viele Betriebe gehen mit gutem 
Beispiel voran und halten die Ausbildung aufrecht, indem sie 
beispielsweise Auszubildende in nicht betroffene Abteilungen 
umsetzen, den Betrieb der Lehrwerkstätten fortführen, die Reihenfolge
der Ausbildungsabschnitte anpassen oder theoretische Schulungen 
vorziehen. Auch eine Fortführung als Verbundausbildung oder die 
Nutzung überbetrieblicher Ausbildungskapazitäten sowie die 
gegenseitige Unterstützung betroffener Betriebe können eine Lösung 
darstellen.
Unterstützung von Auszubildenden aus insolventen Betrieben
Die Paktpartner setzen sich verstärkt dafür ein, dass Auszubildende 
aus insolventen Betrieben ihre Ausbildung fortsetzen können. Erste 
Ansprechpartner für die Jugendlichen sind die Kammern und die 
Agenturen für Arbeit. Unterstützend greifen hierbei Länderprogramme 
und das Arbeitsförderungsrecht, insbesondere der Ausbildungsbonus für
Auszu-bildende aus Insolvenzbetrieben.
Anmerkung: Die Partner des Nationalen Ausbildungspakts haben heute 
bei ihrer Sitzung auch mit dem KMK-Präsidenten und drei weiteren 
Kultusministern die Themen "Ausbildungsreife/ Berufsorientierung" und
"Doppelte Abiturjahrgänge" beraten. Auf diese Beratungen beziehen 
sich die beiden folgenden Abschnitte dieser Presseinformation.
Verbesserung der Ausbildungsreife und der Berufsorientierung
Zu viele Jugendliche sind nach Abschluss der allgemein bildenden 
Schule nicht in der Lage, eine Berufsausbildung zu beginnen und 
abzuschließen. Diese Aufgabe können die Paktpartner nicht alleine 
lösen. Daher haben sich die Paktpartner, die Bundesagentur für Arbeit
und die Integrationsbeauftragte mit der Kultusministerkonferenz in 
einer gemeinsamen Erklärung zur Ausbildungsreife und 
Berufsorientierung darauf verständigt, ver-stärkt gemeinsam zu 
handeln und im Ausbildungspakt regelmäßig über Fortschritte zu 
berichten.
Doppelte Abiturjahrgänge
In den kommenden Jahren werden aufgrund der Verkürzung der Schulzeit 
an Gymnasien von 9 auf 8 Jahre doppelte Abiturjahrgänge die Schule 
verlassen. Dies wird in den einzel-nen Ländern versetzt geschehen, 
bundesweit werden die höchsten Absolventenzahlen bei diesem 
Schulabschluss in den Jahren 2011 bis 2013 zu erwarten sein. Mit 
Blick auf den demografischen Wandel liegt in den doppelten 
Abiturjahrgängen die Chance, mehr junge Menschen auszubilden sowie 
auch für ein Hochschulstudium zu gewinnen und damit insgesamt den 
Fachkräfte- und akademischen Nachwuchs zu verstärken.
Die Paktpartner und die Länder werden alles dafür tun, dass diese 
Chancen genutzt werden und die Aussichten der Jugendlichen, die in 
diesen Jahren die Schule verlassen oder bereits länger einen 
Ausbildungsplatz suchen, so gut wie in den vorangegangenen Jahren 
sind. Dies gilt auch für Schülerinnen und Schüler mit einem 
Hauptschulabschluss, benachteiligte Jugendliche und "Altbewerber".
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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