Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr verpassen.

Bundesagentur für Arbeit (BA)

BA: Bundesagentur legt Finanzbericht über das zweite Quartal 2009 vor

Nürnberg (ots)

Das Finanzergebnis der Bundesagentur für Arbeit
(BA) stimmt nach sechs Monaten in etwa mit einer Sollplanung überein,
die bereits einmal einer Revision unterzogen werden musste. Durch den
Nachtragshaushalt vom Februar des Jahres wurden die Erwartungen an 
die Einnahmen leicht nach unten korrigiert und 4,9 Milliarden Euro 
höhere Ausgaben zur Umsetzung des sogenannten Konjunkturpakets II der
Bundesregierung eingeplant.
Die BA erzielte im ersten Halbjahr Einnahmen von 12,77 Milliarden 
Euro; dies weicht nur geringfügig von der unterjährig erwarteten Höhe
ab. Im Vergleich zum Vorjahr sind es jedoch 5,63 Milliarden Euro 
weniger. Das liegt vor allem daran, dass der Beitragssatz in der 
Arbeitslosenversicherung zum 1. Januar 2009 erneut, auf nunmehr 2,8 
Prozent, herabgesetzt wurde. Für das erste Halbjahr 2009 führte der 
niedrigere Beitragssatz zu Mindereinnahmen von etwa 1,9 Milliarden 
Euro.
Ein weiterer Grund für die deutlich rückläufigen Einnahmen ist die 
Verlagerung der Fälligkeit für die Beteiligung des Bundes an den 
Kosten der Arbeitsförderung gemäß § 363 Abs. 1 SGB III. Diese 
betragen im Jahr 2009 7,777 Milliarden Euro und sind grundsätzlich am
drittletzten Bankarbeitstag eines Jahres in einer Summe fällig. Bis 
zum Jahr 2008 wurde die Bundesbeteiligung noch in gleichbleibenden 
monatlichen Raten überwiesen. Wäre es bei dieser Regelung geblieben, 
wäre das Einnahmeergebnis im ersten Halbjahr 2009 um 3,889 Milliarden
Euro höher gewesen. Weitere Einbußen in der pauschalen Höhe von 290 
Millionen Euro verzeichnet die BA dadurch, dass der Bund die 
Arbeitslosenversicherungsbeiträge für Personen, die als Erziehende 
versicherungspflichtig sind, nicht mehr trägt. Dieser Betrag wäre 
nach alter Regelung am 15. Januar fällig gewesen.
Die Finanzsituation auf der Ausgabenseite hat sich im Lauf des 
zweiten Quartals grundlegend gewandelt. Die zunehmende 
Ausgabenbelastung wird vor allem im Vorjahresver-gleich sichtbar: in 
der ersten Jahreshälfte 2009 gab die BA im Beitragshaushalt insgesamt
22,8 Milliarden Euro aus. Diese Summe übertrifft den Vergleichswert 
des Vorjahres - ohne die damaligen 2,5 Milliarden Euro Einmalausgaben
für die Errichtung des Versorgungsfonds in der BA - um mehr als 3,6 
Milliarden Euro (+ 19 Prozent).
Noch sehr viel deutlicher fiel die Steigerung im zweiten Quartal aus.
In diesen drei Monaten allein mussten 2,9 Milliarden Euro (+ 31 
Prozent) mehr als vor Jahresfrist aufgewendet werden. Dieser Aufwuchs
betrifft viele Bereiche des Haushalts, ist aber besonders ausgeprägt 
beim Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit (+ 871 Millionen Euro oder
+ 24 Prozent), beim Arbeitslosengeld bei beruflicher Weiterbildung (+
105 Millionen Euro oder + 57 Prozent), beim Insolvenzgeld (+ 223 
Millionen Euro oder +126 %), beim Transfer-kurzarbeitergeld (+ 27 
Millionen Euro oder + 23 Prozent), bei den Leistungen bei 
Saison-kurzarbeit, deren finanzieller Umfang sich mit + 444 Millionen
Euro um fast das Siebenfache erhöhte, sowie beim konjunkturellen 
Kurzarbeitergeld, wo der Abstand von 894 Millionen Euro zum 
Vorjahresquartal eine Steigerung um das 33-fache bedeutet.
Obwohl das Haushaltsergebnis der BA am Ende des zweiten Quartals noch
weitgehend den Erwartungen und Projektionen zum Finanzbedarf 
entspricht: die Belastungen der Beitragszahlergemeinschaft nehmen 
immer mehr zu. Stagnierende bzw. eher rückläufige Einnahmen stehen 
einer zunehmenden Ausgabenbelastung, besonders für die gesetzlichen 
Pflichtleistungen bei Kurzarbeit, in den Fällen der 
Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers oder bei Arbeitslosigkeit 
gegenüber.
Nach den Eckwerteinschätzungen der Bundesregierung vom April dieses 
Jahres werden sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch 
weiter verschlechtern und auch die bisherige Entwicklung bei allen 
relevanten Leistungen in der Arbeitsförderung belegt diesen 
ungebrochenen Trend. Der Ausgabebedarf bei der BA wird noch einmal 
erheblich zunehmen, nach derzeitiger Einschätzung in größerem Umfang 
als im Nachtragshaushalt. Die Rücklage der BA - am Ende des letzten 
Jahres immerhin 16,7 Milliarden Euro - wird damit innerhalb eines 
Jahres zum größten Teil wieder in den Arbeitsmarkt zurückgeflossen 
sein.
Den Quartalsbericht finden Sie im Internet unter 
www.arbeitsagentur.de > Veröffentlichungen > Geschäftsberichte > 
Quartalsberichte
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
  • 16.07.2009 – 11:03

    Gemeinsam stark für Sicherung von Beschäftigung und Fachkräftepotenzial

    Nürnberg (ots) - Raimund Becker, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), und Deutsche Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber als Sprecher der Initiative für Beschäftigung! (IfB!) geben in Berlin den Startschuss für eine gemeinsame Kooperation zur Sicherung von Beschäftigung und Fachkräftepotenzial. Fachkräftemangel und Demographie - zwei Themen die ...

  • 13.07.2009 – 14:30

    Ab August erstmalig zusätzliche Leistungen für die Schule

    Nürnberg (ots) - Grundsicherungsstellen und Familienkassen bereiten Auszahlung des "Schulstarterpaketes" vor - Keine gesonderte Antragstellung erforderlich Im Rahmen des Konjunkturpaktes II wurde die Einführung des sogenannten Schulstarterpaketes beschlossen. Um bei den Aufwendungen für die Schule entlastet zu werden, erhalten Familien mit geringem Einkommen im August jeden Jahres zusätzlich 100 Euro ...