"Keine Alternative zur BA-Politik"
Nürnberg (ots)
Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) hat Verständnis für die gegenwärtigen Probleme von Bildungsträgern, sieht aber keine Alternative zu ihrer Politik. "Berufliche Qualifizierung kann von den Arbeitsämtern nur finanziert werden, wenn dadurch Beschäftigungschancen eröffnet werden", sagte ein Sprecher am Dienstag in Nürnberg. "Maßstab ist die Eingliederung in Arbeit, nicht die Auslastung der Bildungsinstitute." Die Beitragszahler verlangten zu Recht, dass mit dem von ihnen aufgebrachten Geld sorgsam umgegangen werde.
Nach Darstellung der BA geben die Arbeitsämter auch in diesem Jahr erhebliche Summen für die berufliche Qualifizierung aus. Etwa zwei Fünftel des Eingliederungstitels in Höhe von 13,5 Milliarden Euro fließen in diesen Bereich. Das ist der Löwenanteil. Damit können im Jahresdurchschnitt 260.000 Arbeitnehmer zur Aufnahme einer Beschäftigung befähigt werden.
Ab diesem Jahr gilt ein Mindeststandard für berufliche Qualifizierung. 70 Prozent der Teilnehmer dürfen hinterher nicht wieder arbeitslos sein. Im letzten Jahr waren es 63 Prozent. Der Anteil derjenigen, die anschließend eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hatten, lag um etwa 15 Prozentpunkte niedriger.
Zu Planungsunsicherheit bei den Trägern hat der zum 1. Januar vom Gesetzgeber eingeführte Bildungsgutschein geführt. Seitdem wählt der Arbeitsuchende oder Arbeitslose das Weiterbildungsinstitut selber aus. Der Gesetzgeber will auf diese Art mehr Wettbewerb auf dem Weiterbildungsmarkt erreichen und nimmt eine damit verbundene Marktbereinigung in Kauf. Nach Ansicht der BA werden sich qualitativ hochwertige Angebote durchsetzen. Sie will die Träger beruflicher Weiterbildung zu einem Gespräch darüber einladen, wie Übergangsprobleme gemeinsam gemeistert werden können.
In diesem Jahr werden so viele Arbeitslose und Arbeitsuchende in die Arbeitsförderung einbezogen wie im letzten Jahr. Allerdings wird es zum Teil andere Maßnahmen geben. Bedeutung werden die Personal-Service-Agenturen und die sogenannten Ich-AGs gewinnen. Betriebliche Trainingsmaßnahmen, die sich besonders für Langzeitarbeitslose bewährt haben, werden forciert. Jeder solle das für ihn erfolgversprechendste und für die Beitragszahler kostengünstigste Angebot erhalten, sagte der BA-Sprecher. Davon profitierten Arbeitslose, Arbeitsuchende und Betriebe.
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