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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2004

Nürnberg (ots)

- Saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit auch im Dezember
   - Nicht saisonbereinigter Anstieg stärker als in den letzten  
     Jahren
   - Arbeitsmarktpolitik begrenzt jahresdurchschnittliche Zunahme der
     Arbeitslosenzahl
   - Bundeszuschuss mit 4,2 Milliarden Euro niedriger als im Haushalt
     vorgesehen
"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit resultiert vor allem aus der
einsetzenden Winterpause", erklärte Frank-J. Weise,
Vorstandsvorsitzender der BA.
Arbeitslosenzahl im Dezember:
   +206.900 auf 4.464.200
   Arbeitslosenquote im Dezember:
   +0,5 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent
   EU-standardisierte Erwerbslosenquote im Dezember:
   +0,1 Prozentpunkt auf 10,0 Prozent
Die Erwerbstätigkeit ist, nach vorläufigen neuen Angaben des
Statistischen Bundesamtes, im Oktober aus jahreszeitlichen Gründen um
153.000 auf 38,95 Millionen gestiegen. Damit lag sie um 230.000 über
dem Vorjahresniveau. Bereinigt um saisonale Einflüsse hat die Zahl
der Erwerbstätigen im Oktober weiter zugenommen, und zwar um 28.000.
Dies war etwas mehr als im Durchschnitt der drei Monate zuvor.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember mit dem
Einsetzen der Winterpause um 206.900 auf 4.464.200 gestiegen. Die
Zunahme war stärker als im Dezember der Jahre zuvor. In
Westdeutschland hat die Arbeitslosenzahl um 133.400 auf 2.860.300, in
Ostdeutschland um 73.500 auf 1.603.900 zugenommen. Im Vergleich zum
Vorjahresmonat gab es bundesweit 149.200 Arbeitslose mehr (West:
+110.000; Ost: +39.200). Die Arbeitslosenquote betrug zuletzt 10,8
Prozent (West: 8,7 Prozent; Ost: 18,5 Prozent).
Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Dezember um 17.000
zugenommen (West: +14.000; Ost: +3.000). Der Anstieg war stärker als
in beiden Monaten zuvor (November: +9.000; Oktober: +13.000), aber
schwächer als im Spätsommer (September und August: jeweils +27.000).
Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote betrug im Dezember 10,8
Prozent, die EU-standardisierte Erwerbslosenquote 10,0 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft hat 2004 eine dreijährige Stagnationsphase
beendet. Allerdings war die wirtschaftliche Belebung noch nicht
kräftig genug, um den Arbeitsmarkt grundlegend zu verbessern. Zudem
folgen Beschäftigung und Arbeitsmarkt der konjunkturellen Entwicklung
erfahrungsgemäß zeitverzögert.
Die Zahl der Erwerbstätigen lag, nach vorläufigen Schätzungen des
Statistischen Bundesamtes, mit 38,44 Millionen im Jahresdurchschnitt
um 128.000 oder 0,3 Prozent über der des Vorjahres. In den Jahren
2002 und 2003 hatte es noch Abnahmen gegeben. Allerdings ist die
aktuelle Zunahme vor allem auf die Neuregelung bei den Minijobs, die
Förderung von Existenzgründungen sowie im vierten Quartal auf die
neuen Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung
zurückzuführen.
Jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl 2004:
   +4.300 auf 4.381.000
   Jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote 2004:
   unverändert 10,5 Prozent
Bei diesen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen blieb die
Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Im Jahresdurchschnitt 2004 waren
in Deutschland fast unverändert 4.381.000 Personen arbeitslos
gemeldet (gegenüber Vorjahr: +4.300). In Westdeutschland nahm die
Arbeitslosigkeit um 28.300 oder ein Prozent auf 2.781.300 zu, in
Ostdeutschland um 24.000 oder zwei Prozent auf 1.599.700 ab. Die
jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote blieb bundesweit
unverändert bei 10,5 Prozent (West: 8,5 Prozent; Ost: 18,4 Prozent).
Der Einsatz der arbeitsmarktpolitischen Instrumente hat den
Anstieg der Arbeitslosigkeit 2004 begrenzt. Die Instrumente wurden
stärker auf eine dauerhafte Integration in den ersten Arbeitsmarkt
ausgerichtet und nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ weiterhin
hohe Anforderungen an Mitwirkung und Eigeninitiative gestellt.
Gleichzeitig wurde der Arbeitsmarkt in größerem Umfang durch
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen auch kurzfristig entlastet. Zwar
haben die Jahresdurchschnittlichen Teilnehmerbestände insbesondere
bei beruflicher Weiterbildung und Beschäftigung schaffenden Maßnahmen
weiter abgenommen. Dem standen aber Zuwächse insbesondere bei
Existenzgründungszuschüssen (Ich-AG), Personal-Service-Agenturen und
den Sonderprogrammen Jump plus und Arbeit für Langzeitarbeitslose
gegenüber. Insgesamt hat die Teilnehmerzahl in
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, denen eine kurzfristige
gesamtwirtschaftlich entlastende Wirkung zugeschrieben wird, um rund
100.000 auf 1,32 Millionen zugenommen.
Die Bundesagentur für Arbeit wird 2004 einen wesentlich geringeren
Zuschussbedarf haben als bisher angenommen. Der Bundeszuschuss liegt
mit 4,2 Milliarden Euro um rund eine Milliarde Euro unter der
genehmigten Summe von 5,2 Milliarden Euro. Diese günstige Entwicklung
war Ende November noch nicht absehbar. Im Dezember gab es
Sondereffekte auf der Einnahmenseite, insbesondere Beitragseinnahmen
durch Weihnachtsgratifikationen. Außerdem wurden die Einnahmeausfälle
durch geringere Ausgaben deutlich kompensiert. "Die BA sieht dieses
Ergebnis als Erfolg der bisherigen Reform und einer
wirkungsorientierten Steuerung der Agenturen an. Finanzielle Mittel
werden nur noch dann eingesetzt, wenn ein beschleunigter Abgang aus
Arbeitslosigkeit in möglichst dauerhafte Beschäftigung erreicht
werden kann. Damit steht nicht mehr die Punktlandung des Haushalts
oder die nur kurzfristige Entlastung des Arbeitsmarktes im
Vordergrund, sondern die Integration in den Arbeitsmarkt und somit
die nachhaltige Senkung der Arbeitslosigkeit", erklärte Frank-J.
Weise.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
www.arbeitsagentur.de > Service von A bis Z > Statistik > Statistik
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Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen
der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter
http://www.arbeitsagentur.de/vam/?content=/content/supertemplates/Con
tent.jsp&navId=219
Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
Bundesagentur für Arbeit
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E-Mail:  zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
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Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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