Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr verpassen.

Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2005

Nürnberg (ots)

- Jahreszeitliche Zunahme der Arbeitslosigkeit im üblichen Rahmen
   - Statistische Effekte durch Einführung des Sozialgesetzbuch II
     lassen Arbeitslosenzahlen zusätzlich steigen
   - Arbeitslosigkeit wird jetzt umfassender ausgewiesen
"Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen war im Januar 2005 nicht
nur von saisonalen Faktoren geprägt, sondern auch von der
Einbeziehung ehemaliger Sozialhilfebezieher in die
Arbeitslosenstatistik. Damit ist die Arbeitslosigkeit nicht größer
geworden. Sie ist lediglich umfassender abgebildet und transparenter
geworden", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für
Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Januar:   +573.000 auf 5.037.000
   Arbeitslosenquote im Januar:  +1,1 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent
Die registrierte Arbeitslosigkeit hat sich im Januar um 573.000
auf 5.037.000 erhöht (West: +406.000 auf 3.266.000; Ost: + 167.000
auf 1.771.000). Der größte Teil der Zunahme ist jahreszeitlich
normal. Er beruht auf der üblichen Winterpause.  Saisonbereinigt ist
die Zahl der Arbeitslosen um 227.000 gestiegen. Dieser
außergewöhnlich starke Anstieg spiegelt aber keine Verschlechterung
des Arbeitsmarktes wider, sondern ist fast vollständig auf die
statistischen Effekte der Einführung des  SGB II zurückzuführen: Im
Januar sind mindestens 222.000 Personen infolge der Zusammenlegung
von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusätzlich in die
Arbeitslosenstatistik aufgenommen worden. Im Vergleich zum Vorjahr
erhöhte sich die registrierte Arbeitslosigkeit  - bereinigt um den
SGB II-Effekt -  um ca. 218.000.
Die hohe Zahl der Arbeitslosen im Januar vermittelt ein
realistischeres Bild über das Ausmaß der Arbeitslosigkeit. "Wir alle
wissen, dass in Deutschland mehr Menschen eine Arbeit suchen, als
bisher in der Statistik aufgetaucht sind", sagte Weise. "Wie viele
Sozialhilfeempfänger aber eine Arbeit suchten, war bislang unklar.
Die neue Transparenz ist auch eine Chance - die Chance, erwerbsfähige
Hilfebedürftige in den Arbeitsgemeinschaften aus einer Hand zu
betreuen und damit erfolgreicher zu integrieren als bisher."
Die BA schafft dazu die Voraussetzungen, indem sie in diesem Jahr
alle Agenturen für Arbeit in Kundenzentren umwandelt. Zusätzlich
erhöhen gezielte Handlungsprogramme die Qualität der
Arbeitsmarktdienstleistungen. In den Arbeitsgemeinschaften sind zur
Betreuung der Arbeitslosengeld II-Bezieher die Betreuungsrelationen
deutlich verbessert worden. Geschulte Fallmanager werden die
besonderen Probleme der Arbeitsuchenden erfassen, individuell
zugeschnittene Angebote planen und deren Durchführung überwachen.
Die Angaben zur Arbeitslosigkeit beruhen im Januar 2005 allein auf
Daten, die aus den IT-Systemen der Agenturen für Arbeit gewonnen
wurden. In ihnen enthalten sind die ehemaligen
Arbeitslosenhilfebezieher, die nun Arbeitslosengeld II erhalten, aber
in die Zuständigkeit der zugelassenen kommunalen Träger übergehen
(optierende Kommunen). Dagegen sind ca. 30.000 bis 40.000 ehemalige
Sozialhilfebezieher der optierenden Kommunen, die bisher nicht
arbeitslos gezählt wurden, noch nicht berücksichtigt.
Nicht saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit im November nach
vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes um 16.000 auf 38,96
Millionen zu. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 271.000 Erwerbstätige
mehr. Der Anstieg beruht wie bisher auf einer Ausweitung von
geringfügig entlohnter Beschäftigung und Existenzgründungen. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag dagegen nach wie vor
spürbar unter dem Vorjahresniveau. Nach ersten Hochrechnungen gab es
im November 26,75 Millionen Beschäftigte, 337.000 weniger als vor
einem Jahr. Saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit im November um
30.000 zu.
Erstmals legt die BA auch Daten über die Empfänger der neuen
Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende ("Arbeitslosengeld
II") vor. Diese Zahlen beruhen auf Auswertungen des IT-Verfahrens der
BA und auf Schätzungen für Landkreise, die dieses Verfahren nicht
genutzt haben. Im Januar 2005 erhielten 4,09 Millionen Menschen
Arbeitslosengeld II. Die Leistungen wurden an 2,94 Millionen
Bedarfsgemeinschaften überwiesen, in denen 5,61 Millionen Menschen
leben. Darunter sind 1,52 Millionen nicht erwerbsfähig - vor allem
Kinder. 1,66 Millionen erwerbsfähige Hilfebedürftige erhielten
Arbeitslosengeld II, ohne als arbeitslos registriert zu sein, weil
sie beispielsweise in einer Arbeitsgelegenheit beschäftigt sind, noch
die Schule besuchen, an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen,
Leistungen ergänzend zum Lohn bekommen oder wegen besonderer
Umstände, z.B. der Betreuung kleiner Kinder, dem Arbeitsmarkt nicht
zur Verfügung stehen oder in einer Arbeitsgelegenheit beschäftigt
sind.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
www.arbeitsagentur.de > Service von A bis Z > Statistik >
   Statistik Gesamtangebot > 
   Link und Dateiliste
Erläuterungen zur Arbeitslosenstatistik
Information zur Datenlage
  • Die Zahl der bei den AA und den Arbeitsgemeinschaften registrierten Arbeitslosen liegt vor.
  • Die BA präsentiert nur die registrierten Arbeitslosen und keine Schätzungen.
  • Die Arbeitslosen-Zahlen für die optierenden Kommunen fehlen insoweit, als diejenigen Arbeitslosen, die zuvor Sozialhilfe bezogen haben und nun erstmals als arbeitslos bei einer optierenden Kommune erfasst werden, noch nicht enthalten sind.
Arbeitslosigkeit im Januar - Anstieg
  • Der Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit gegenüber Dezember 2004 ergibt sich aus einer im Januar "normalen" saisonbedingten Entwicklung. Die Konjunktur hat neutral auf die Arbeitslosigkeit gewirkt.
  • Die Einführung des SGB II führt zu einem besonderen statistischen Effekt: Über 200.000 ehemalige erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger haben sich allein im Januar auf Veranlassung der Sozialämter arbeitslos gemeldet. Es handelt sich um Personen, die in der Regel schon bisher langzeitarbeitslos waren, ohne jedoch als Arbeitslose registriert gewesen zu sein.
Arbeitslosigkeit im Januar - Bewertung
  • Mit der Umsetzung des SGB II entsteht künftig ein klares Bild vom Angebot auf dem Arbeitsmarkt. Es wird deutlich werden, wie viele Menschen insgesamt in Deutschland dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
  • Vorher waren nur diejenigen bekannt, die bei den Agenturen gemeldet waren. Viele Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfeempfänger waren arbeitslos, aber nicht bei der BA gemeldet.
  • Ab Januar gibt es keine zwei Gruppen von Arbeitslosen mehr. Jeder Arbeitslose hat Zugang zu den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten.
  • Jetzt kommt es darauf an, dass die Arbeitsagenturen, die Arbeitsgemeinschaften und die optierenden Kommunen alles tun, um die arbeitslosen Menschen in ihrem Integrationsprozess zu unterstützen.
Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen
   der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter
http://www.arbeitsagentur.de/vam/?content=/content/supertemplates/Con
tent.jsp&navId=219
Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail:  zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax:  0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
  • 28.01.2005 – 12:52

    Mobil in Europa - Der Europaservice der Bundesagentur für Arbeit geht an den Start

    Nürnberg (ots) - Berufliche Mobilität innerhalb der erweiterten EU noch besser fördern und damit zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen - diese zentralen Ziele verfolgt der neue Europaservice der Bundesagentur für Arbeit (ES-BA), der am 28. Januar 2005 mit der Eröffnung des Europaservice-Center in Berlin bundesweit an 15 Standorten startet. ...

  • 28.01.2005 – 10:44

    Bundesagentur für Arbeit baut Kindergeldbereich um / Besserer Service für Kunden

    Nürnberg (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit baut die für die Auszahlung des Kindergeldes zuständigen Familienkassen um. Die derzeit 179 örtlichen Familienkassen werden auf 102 verringert und einer eigenen Direktion in Nürnberg unterstellt. Die mittelinstanzlichen Aufsichtsstellen bei den zehn Regionaldirektionen werden aufgelöst. Die neue zweistufige ...

  • 25.01.2005 – 11:54

    Bundesagentur für Arbeit legt Finanzbericht zum Geschäftsjahr 2004 vor

    Nürnberg (ots) - - Bundeszuschuss eine Milliarde geringer als erwartet - Geringere Einnahmen werden durch weniger Ausgaben mehr als kompensiert - Wirkungsorientierte Steuerung sorgt für mehr Integrationen in den Arbeitsmarkt bei geringeren Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik Der Zuschuss des Bundes für die Bundesagentur ...