Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2005
Nürnberg (ots)
- Erneut deutlicher saisonbereinigter Rückgang der Arbeitslosigkeit - Weiterhin positive Entwicklung beim Stellenangebot - Lehrstellenlücke durch Nachvermittlungsaktion weiter verringert
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich November viel günstiger als jahreszeitlich üblich. Der deutliche saisonbereinigte Rückgang der Arbeitslosenzahl resultiert wie schon in den Vormonaten aus weniger Arbeitslosmeldungen von zuvor Erwerbstätigen und mehr Beschäftigungsaufnahmen. Daneben haben aber auch das milde Wetter und der frühe Zähltermin eine Rolle gespielt", erklärte das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), Heinrich Alt.
Arbeitslosenzahl im November: 25.000 auf 4.531.000 Arbeitslosenquote im November: 0,1 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im November um 25.000 auf 4.531.000 verringert (West: 16.000 auf 3.081.000; Ost: 9.000 auf 1.450.000). Im November ist eigentlich ein Anstieg der Arbeitslosigkeit üblich, in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt um 55.000. Zuletzt hatte es 1994 eine Abnahme gegeben. Der Vorjahresabstand hat sich entsprechend verkleinert, und zwar von +349.000 im Oktober auf nunmehr +274.000. Er kann mittlerweile allein mit den Sondereffekten aus der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe erklärt werden (im November: etwa 340.000).
Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im November erneut kräftig abgenommen, und zwar um 53.000. Für diesen Rückgang hat eine Rolle gespielt, dass der November bis zur Monatsmitte vergleichsweise mild und der statistische Zähltag gegenüber den Vorjahren vorgezogen war. Der Aufbau saisonaler Arbeitslosigkeit verschiebt sich deshalb stärker in den Dezember. Da das Saisonbereinigungsverfahren solche außergewöhnlichen Effekte nicht berücksichtigen kann, dürfte das saisonbereinigte Minus etwa um die Hälfte überzeichnet sein. Diese Einschätzung stützt sich auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den stärker vom Wetter abhängigen Außenberufen. Diese Zahl hat merklich weniger zugenommen als im Durchschnitt der letzten Jahre. Aber auch wenn dieser Sondereffekt in Rechnung gestellt wird, bleibt das saisonbereinigte Minus beachtlich und setzt die günstige Entwicklung der letzten vier Monate fort.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland nahm im Oktober nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt um 15.000 zu. Ein wichtiger Grund hierfür war weiterhin die Ausweitung der Arbeitsgelegenheiten. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich die Erwerbstätigkeit im Zuge der üblichen Herbstbelebung um 160.000 auf 39,37 Millionen. Nach neuen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr praktisch stagniert. Dabei haben sich gegensätzliche Entwicklungen bei einzelnen Personengruppen ausgeglichen. Die erste vorläufige Hochrechnung für den September ergibt 26,59 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang von 331.000 oder 1,2 Prozent.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den Oktober auf 3,55 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 8,3 Prozent.
Das Stellenangebot entwickelt sich weiter positiv. Der Bestand an gemeldeten Stellen hat auch im November saisonbereinigt leicht zugenommen (+2.000). Dabei sind allein die ungeförderten Stellenangebote, die stärker die Marktentwicklung widerspiegeln, um 3.000 gestiegen. Nicht saisonbereinigt gab es im November 422.0000 Stellenangebote, 193.000 mehr als vor einem Jahr. Darüber hinaus können die Fachkräfte der Agenturen für Arbeit auch auf Stellen für Freiberufler und Selbstständige sowie von Arbeitgebern eingestellte Angebote in der Jobbörse und auf Firmenwebseiten veröffentlichte Angebote zugreifen. Die Arbeitsagenturen kennen somit rund 590.000 offene Stellen, gut die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots, und können - ggf. nach Rücksprache mit den Arbeitgebern - Vermittlungsvorschläge unterbreiten.
Die Nachvermittlungsaktion der nicht vermittelten Bewerber für Berufsausbildungen hat am 1. Oktober begonnen und wird von Arbeitsagenturen und Kammern im Rahmen des Ausbildungspaktes mit großem Einsatz betrieben. Durch die vielfältigen Aktivitäten hat sich die Zahl der Ende September noch unvermittelten Bewerber bis November um 17.400 auf 23.500 verringert. Der Großteil der abgemeldeten Bewerber mündete in eine betriebliche Ausbildung oder ein anderes Qualifizierungsangebot ein. Allerdings zeigten auch 11 Prozent der Jugendlichen kein Interesse bzw. reagierten nicht auf die Einladung von Arbeitsagenturen und Kammern. Zugleich nahm die Zahl der Ende September noch unbesetzten Ausbildungsplätze um 6.200 auf 6.400 ab. Damit konnte die rechnerische Lücke zwischen den Ende September noch unvermittelten Bewerbern und den noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen für das bereits laufende Ausbildungsjahr bisher um 40 Prozent verringert werden (derzeit 17.100).
Gleichzeitig gab es aber auch neue Bewerber- und Stellenmeldungen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr. So meldeten sich bis Mitte Oktober bei den Agenturen für Arbeit weitere 20.000 Jugendliche, die sofort in eine Ausbildungsstelle vermittelt werden wollten, vor allem weil sie ihre Ausbildung nicht angetreten oder abgebrochen hatten. Von ihnen haben 6.300 bereits wieder ein Angebot angenommen. Gleichzeitig gingen 16.500 Lehrstellen zur sofortigen Besetzung ein, besonders deshalb, weil Lehrlinge ihre Ausbildung gar nicht begonnen hatten oder Ausbildungsverträge während der Probezeit aufgelöst wurden. Hiervon waren im November noch 4.500 frei. Die Nachvermittlungsaktion läuft noch bis zum Jahresende.
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