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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2006

Nürnberg (ots)

"Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im Januar
wesentlich ungünstiger als jahreszeitlich üblich. Dies ändert jedoch 
nichts an der grundsätzlich rückläufigen Entwicklungsrichtung bei der
Arbeitslosigkeit. Denn für die aktuelle Entwicklung sind vor allem 
zwei Sonderfaktoren maßgeblich. Die Auswirkungen der Winterpause sind
vor allem in den Januar verlagert worden und überdurchschnittlich 
viele ältere Menschen meldeten sich arbeitslos", erklärte der 
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. 
Weise.
Arbeitslosenzahl im Januar: +408.000 auf 5.012.000
Arbeitslosenquote im Januar: +1,0 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat im Januar um 408.000 auf 5.012.000 
aufgrund der Winterpause zugenommen (West: +243.000 auf 3.362.000; 
Ost: +165.000 auf 1.650.000). Das ist deutlich mehr als in früheren 
Jahren (Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2004: +367.000), aber 
erheblich weniger als im letzten Jahr (+622.000). Allerdings ist zu 
berücksichtigen, dass die Arbeitslosigkeit im vergangenen Januar 
allein infolge der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe 
um etwa 290.000 gestiegen ist. Entsprechend hat sich der 
Vorjahresabstand deutlich verkleinert, und zwar von +140.000 im 
Dezember auf -75.000 im Januar.
Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Januar einen 
Anstieg der Arbeitslosigkeit um 69.000. In den beiden vorangegangenen
Monaten gab es kräftige Abnahmen (Dezember: -117.000; November: 
-55.000) Der saisonbereinigte Zuwachs im Januar beruht zum einen auf 
einer Verlagerung von saisonalen Belastungen von November und 
Dezember in den Januar. Dabei hat auch eine Rolle gespielt, dass im 
Dezember fünf Tage früher gezählt wurde als vor einem Jahr. Das 
Saisonbereinigungsverfahren kann solche außergewöhnlichen Effekte 
nicht berücksichtigen. Bildet man deshalb einen Durchschnitt über die
drei Wintermonate, errechnet sich immer noch ein beachtlicher 
Rückgang von monatsdurchschnittlich 34.000. Darüber hinaus hat zum 
saisonbereinigten Anstieg im Januar beigetragen, dass die Zugänge aus
Erwerbstätigkeit von Älteren ab 45 Jahren im Januar 
überdurchschnittlich zugenommen haben; der Effekt kann auf ca. 30.000
geschätzt werden. Ab 1. Februar wird die gesetzliche Neuregelung 
verkürzter Bezugszeiten für Arbeitslosengeld wirksam.
Die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) nahm im 
Dezember nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes 
saisonbereinigt um 10.000 ab. Nicht saisonbereinigt ging die 
Erwerbstätigkeit aufgrund der Winterpause um 225.000 auf 38,99 
Millionen zurück. Nach neuen Berechnungen des Statistischen 
Bundesamtes hat sich die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr um 
112.000 verringert. Ausschlaggebend für den Rückgang war, dass die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter das 
Vorjahresniveau unterschreitet. Nach ersten vorläufigen 
Hochrechnungen lag sie mit 26,61 Millionen um 102.000 unter dem 
Vorjahr. Allerdings werden die Abnahmen Monat für Monat kleiner, so 
dass der Beschäftigungsabbau zum Stillstand zu kommen scheint. 
Überdies verzeichnen vier Bundesländer - Hamburg, Bayern, 
Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg - im Vergleich zum 
Vorjahr Beschäftigungszuwächse.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den 
Dezember auf 3,37 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 8,0 Prozent.
Das Stellenangebot lag im Januar weiter deutlich über dem Vorjahr;
saisonbereinigt hat es allerdings gegenüber dem Vormonat spürbar 
abgenommen (-17.000). Noch stärker haben sich dabei die ungeförderten
Stellenangebote, die stärker die Marktentwicklung widerspiegeln, 
verringert. Grund dafür war ein deutlich schwächerer Anstieg der 
Stellen für Saisonbeschäftigungen als üblicherweise in einem Januar. 
Nicht saisonbereinigt gab es 415.000 Stellen, 146.000 mehr als vor 
einem Jahr. Darüber hinaus kennt die BA noch zusätzliche 
Stellenangebote für Freiberufler und Selbstständige sowie Stellen aus
ihrer Jobbörse und dem Jobroboter. Insgesamt waren dies im Januar 
586.000 Stellen, 167.000 mehr als vor einem Jahr.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
www.arbeitsagentur.de > Service von A bis Z > Statistik > Statistik 
Gesamtangebot > Link und Dateiliste
Bundesagentur für Arbeit
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