VAUNET - Verband Privater Medien
AK Wetten im VPRT legt aktualisierte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zum deutschen Sportwettenmarkt vor
Berlin (ots)
Einnahmepotenzial von 800 Mio. bis zu 2 Mrd. Euro Steuern im Falle einer Marktöffnung für den Zeitraum 2012 bis 2015 prognostiziert
AK Wetten sieht in Marktöffnung Win-win-Situation für Staat, Werbeträger und Wettanbieter
Der Arbeitskreis Wetten im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) hat eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte vorgelegt, in der vor dem Hintergrund der aktuellen Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags für verschiedene Regulierungsmodelle Szenarien für die weitere Markt- und Steuereinnahmenentwicklung in Deutschland gerechnet werden. Deloitte prognostiziert im Falle einer Beibehaltung des Monopols für die Jahre 2012-2015 ein kumuliertes Steueraufkommen aus der Sportwette von 387 Millionen Euro, das sich aus den Steuerarten Wettsteuer, Lohnsteuer und Ertragssteuer zusammensetzt. Für den Fall einer regulierten Marktöffnung würden die Steuereinnahmen dagegen im gleichen Zeitraum je nach Ausgestaltung des Abgabenmodells von über 800 Millionen bis hin zu rund 2 Milliarden Euro betragen können.
Thomas Deissenberger, Sprecher des AK Wetten: "Eine Marktöffnung im Bereich Sportwetten würde eine Win-win-Situation für den Staat, die privaten Medienunternehmen und die Wettanbieter bedeuten. Die Studie von Deloitte bestätigt wesentliche Prognosen, die Deloitte schon 2006 im Auftrag des AK Wetten ermittelt hatte. Sie zeigt das enorme Einnahmepotenzial, das diese Industrie für den Staat und damit für die Förderung auch des Breitensportes und sozialer Zwecke birgt. Der AK Wetten im VPRT sieht sich in seiner Forderung für die Einführung eines dualen Systems mit staatlichen und privaten Anbietern unter einer einheitlichen Regulierung bestätigt. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass die privaten Medienunternehmen am wirtschaftlichen Potenzial, das dieser Markt bietet, partizipieren können. Ein duales System würde zudem die Verdrängung der Umsätze in den Grau- und Schwarzmarkt beenden und kann letztlich auch die Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Spielsucht- und Betrugsprävention schaffen."
VPRT-Präsident Jürgen Doetz: "Eine Beibehaltung oder gar Verschärfung des Monopols würde nicht nur die staatlichen Einnahmen erheblich schwächen, sondern auch massive Wettbewerbsnachteile für die deutschen Medienunternehmen bedeuten. Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sind die Medienunternehmen aber auf eine Stärkung ihrer Freiheiten im Werbemarkt dringend angewiesen. Wir appellieren daher auch vor dem Hintergrund der aktuellen EuGH-Entscheidung an die Politik, durch die Schaffung eines dualen Systems mit einem Konzessionsmodell für Wettanbieter die Vorteile für alle Beteiligten zu realisieren."
Deloitte hat in ihrer Studie dargelegt, dass die Spieleinsätze im Lottomarkt von 10 Milliarden Euro 2005 bis 2008 um 19 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro zurückgegangen sind. Im gleichen Zeitraum haben sich die Umsätze der staatlichen Wettangebote um 41 Prozent auf 170 Millionen Euro verringert, während der in Deutschland steuerlich nicht erfasste unregulierte Online-Wettmarkt stetig gewachsen ist (2005: 103 Mio. Euro, 2008: 323 Mio. Euro Bruttospielertrag).
Im Falle einer Marktöffnung werden die staatlichen Einnahmen erheblich von dem Abgabenmodell abhängen. Während Deloitte bei einer Umsatzbesteuerung von 2 Prozent in den Jahren 2012-2015 von Steuereinnahmen i.H.v. 884 Millionen Euro ausgeht, würden diese bei einem Abgabensatz von 5 Prozent auf den Umsatz rund 2 Milliarden Euro betragen.
Bei einer Besteuerung des Rohertrags der Wettanbieter von 15 Prozent errechnet Deloitte Steuereinnahmen in Höhe von 862 Millionen Euro, bei einem Steuersatz auf den Rohertrag von 20 Prozent würden diese rund 1 Milliarde Euro betragen.
Eine Zusammenfassung der Studie kann in der VPRT-Geschäftsstelle (Email: klebe@vprt.de Tel.: 030-39880100) angefordert werden.
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