VAUNET - Verband Privater Medien
Doetz: Kritik an "doppelter Wettbewerbsverzerrung"
Missbrauch von Gebührengeldern nimmt kein Ende
Berlin (ots)
Der VPRT als Interessenvertretung des privaten Rundfunks in Deutschland sieht sich durch die ARD-Werbetochter "SALES & SERVICES" in dem Vorwurf bestätigt, der öffentlich-rechtliche Rundfunk nutze seine Gebührenfinanzierung zu wettbewerbsverzerrenden Dumpingpreisen im Werbemarkt. Zur Begründung verwies VPRT-Präsident Jürgen Doetz heute in Berlin auf ein aktuelles Angebot von "SALES & SERVICES" an die DFL und ihre Lizenzvereine bzw. Kapitalgesellschaften, Werbespots zum Beispiel für sogenannte "Jointspots" in Kombination mit den jeweiligen Partnern und Sponsoren zu "nicht marktüblichen Konditionen" - so wörtlich das entsprechende Angebot - zu buchen. Konkret angeboten wird eine 50%ige Rabattierung.
Wenn es auch im vorliegenden Fall nur um ein vergleichbar geringes Werbevolumen gehe - pro Spielzeit können im Hörfunk nach diesem Verfahren Werbespots in Höhe von bis zu 3 Mio. Euro brutto gebucht werden - werfe dieser Vorgang dennoch grundsätzliche Fragen für die Gebührenfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf. Doetz: "Zum einen missbraucht der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Gebührengelder, um private Mitbewerber beim Kauf der Übertragungsrechte der Fußballbundesliga mit der Bereitschaft zur Zahlung völlig überteuerter und wirtschaftlich nicht refinanzierbarer Preise aus dem Markt zu drängen, zum anderen nutzt er diese Gebührengelder zum Preisdumping beim Verkauf von Werbezeiten." Diese "doppelte Wettbewerbsverzerrung", so Doetz, sollte allerdings nicht nur auf den Widerstand der privaten Rundfunkanbieter treffen, sondern auch ein Signal für die Politik setzen, bei der Festsetzung der Rundfunkgebühren und der präzisen Definition eines Programmauftrages für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sicher zu stellen, dass derartige Wettbewerbsverzerrungen künftig nicht mehr dem Gebührenzahler angelastet würden.
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