VAUNET - Verband Privater Medien
VPRT zu DLM-Papier zur Zukunft des terrestrischen Hörfunks:
Bonn (ots)
· Ziel der wettbewerbsfähigen Positionierung des Hörfunks in der digitalen Terrestrik wird uneingeschränkt begrüßt · Umfassende Frequenzanalyse unabdingbare Vorraussetzung für Digitalisierung des Hörfunks · Pauschale Frequenzzuweisung an ARD inakzeptabel
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) begrüßt das Ziel der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), mit ihren "Überlegungen zu einem Konzept für die zukünftige Gestaltung des terrestrischen Hörfunks in Deutschland" ("Masterplan") die Gattung Radio in der digitalen terrestrischen Verbreitung wettbewerbsfähig zu positionieren. Der Weg dahin werde in dem DLM-Papier allerdings mit teilweise widersprüchlichen Akzentuierungen beschrieben. In einer heute vorgelegten detaillierten Stellungnahme hat der VPRT seine Bewertungen aus Sicht der privaten Hörfunkunternehmen zusammengefasst, um eine gute Grundlage für die Diskussion zur Zukunft des Radios in den nächsten Wochen zu schaffen.
Grundlage für alle weiteren Schritte zur Digitalisierung des Hörfunks sollte aus Sicht des VPRT eine verbindliche Übersicht über die konkrete zeitliche und örtliche Verfügbarkeit von digitalen Übertragungskapazitäten sein. Zudem muss im Sinne der Frequenzökonomie entschieden werden, dass der digitale Hörfunk ab sofort die modernen Kompressionstechniken (MPEG 4) nutzt und die derzeitige Übertragung nicht zukunftstauglicher Standards (DAB/MPEG 2) schnellstmöglich umgestellt wird.
Erst dann lassen sich in einem analog-digital Umstiegskonzept die notwendigen weiteren Schritte zu Sendernetzfragen, Frequenzaufteilungen und Frequenznutzungen planen. Im ersten Schritt sollten auf dieser Grundlage die verfügbaren Frequenzen insbesondere auch mit neuen lokalen, regionalen und nationalen Programmen belegt werden. Dabei sollte den heutigen Hörfunkunternehmen Vorrang zur Darstellung und Weiterentwicklung ihrer Marken und Produkte eingeräumt werden. In einem zweiten Schritt sollten dann neben neuen Angeboten vornehmlich die heutigen UKW-Programme in die digitale Terrestrik überführt werden. Nach VPRT-Berechnungen stehen hierzu mittel- bis langfristig ausreichend Frequenzen zur Verfügung.
Die Aufteilung der digitalen Frequenzen im dualen Rundfunksystem wird für die frequenzökonomische und wirtschaftliche Digitalisierung des Hörfunks ebenfalls von zentraler Bedeutung sein. Überlegungen zu pauschalen Frequenzaufteilungen zu Gunsten der ARD erteilt der VPRT eine klare Absage. Der DLM-Masterplan enthält zu diesem wesentlichen Thema keine Aussagen. Bei Fortschreibung des DLM-Papiers erwartet der VPRT hierzu einen am konkreten Bedarf orientierten Aufteilungsvorschlag.
Hans Dieter Hillmoth (Geschäftsführer Radio/Tele FFH), VPRT-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste: "Als private Hörfunkanbieter wollen wir uns auch in der digitalen Terrestrik im Wettbewerb mit anderen Medien und neuen Anbietern erfolgreich im Markt behaupten. Die Gattung Radio mit ihrer Vielzahl bekannter Marken und ihrer Angebotsvielfalt soll auch in der digitalen Zukunft einen Spitzenplatz in der Mediennutzung einnehmen. Hierzu bedarf es neben unserer Innovations- und Investitionsbereitschaft ordnungspolitischer und gesetzlicher Rahmenbedingungen, die einen fairen Wettbewerb sichern und uns Investitions- und Planungssicherheit bieten. In diesem Zusammenhang wäre es für uns fatal, wenn die Schieflage im dualen Rundfunksystem zu Gunsten der ARD-Radios durch einen Blankoscheck auf pauschale Frequenzkontingente manifestiert würde."
Das terrestrische Radio über UKW hat in Deutschland derzeit mehr als 90 Prozent Hörerreichweite und mit über 250 Millionen Endgeräten eine von anderen Medien unerreichte Marktdurchdringung. Die Gattung Radio ist mit ihrer Gesamtreichweite von 80 Prozent das meistgenutzte Medium Deutschlands.
Die vollständige Stellungnahme des VPRT können Sie auf der Website www.vprt.de unter 'Positionen/2007' abrufen.
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