Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Einzelwürdigung Diplom-Ingenieur Aloys Wobben
"Technische Schrittmacherdienste geleistet und der Windenergie zur weltweiten Anwendung verholfen"
Berlin/Osnabrück (ots)
Deutscher Umweltpreis 2000: Dipl.-Ing. Aloys Wobben
"Sie haben technische Schrittmacherdienste geleistet und der Windenergie zur Anerkennung und weltweiten Anwendung verholfen. Quasi aus dem Nichts haben Sie ein Unternehmen mit heute weltweit 2.300 Angestellten geschaffen und Ihr Unternehmen zu dem erfolgreichsten deutschen Arbeitgeber der Regenerativbranche entwickelt. Sie sind ein Vorbild dafür, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sein müssen." - Mit diesen Worten würdigte heute Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück), die Vergabe des Deutschen Umweltpreises der Stiftung an Diplom-Ingenieur Aloys Wobben (48), alleiniger geschäftsführender Gesellschafter der Firma ENERCON in Aurich. Gemeinsam mit dem Freiburger Umweltmediziner Prof. Dr. Franz Daschner (60) wird Wobben am 15. Oktober in Potsdam aus der Hand von Bundespräsident Johannes Rau den mit einer Million Mark höchstdotierten Umweltpreis Europas in Empfang nehmen.
An dem im emsländischen Werlte geborenen "Musterunternehmer" würdigte Brickwedde vor Journalisten in Berlin die technologische Entwicklungskraft und unternehmerische Leistung, mit der er eines der weltweit führenden Technologieunternehmen im Windenergieanlagenbau in nur 15 Jahren errichtet habe.
Nach einer Ausbildung zum Elektromaschinenbauer und einem Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Osnabrück habe Wobben ENERCON Mitte der 80er Jahre zu einer Zeit gegründet, zu der nicht nur die Technik der Windenergie in Deutschland noch völlig unausgereift gewesen sei, sondern es überhaupt keinen funktionierenden Windenergiemarkt gegeben habe. Brickwedde: "Nüchtern gesehen bestanden keine günstigen Aussichten auf unternehmerischen Erfolg." Dennoch habe Wobben das Entwicklungspotenzial dieser Technologie visionär voraus gesehen und sich mit viel unternehmerischem Geist und im Bewusstsein um die Endlichkeit fossiler Energieträger zu dem erfolgreichsten deutschen Arbeitgeber der Regenerativbranche entwickelt.
Schon 1983 noch zu seiner Zeit als technischer Assistent an der Technischen Universität Braunschweig habe Wobben das erfolgreiche Konzept einer getriebelosen Windenergieanlage entwickelt, das zehn Jahre später in der Produktion einer der weltweit meistverkauften Windenergieanlagen gemündet sei. Da Hydraulik- oder Getriebeöle nicht mehr nötig seien, könne es jetzt durch unsachgemäße Handhabung auch nicht mehr zu Umweltbelastungen kommen. Auch andere umweltrelevante Aspekte der Windenergienutzung wie etwa die Verringerung der Geräuschentwicklung seien von Aloys Wobben sehr früh berücksichtigt worden und würden es heute noch. So sei zum Beispiel die moderne E-66-Windenergieanlage in Zusammenarbeit mit einem international renommierten Industrie-Designer entwickelt worden, um ein optimales Einpassen in das Landschaftsbild zu gewährleisten.
ENERCON entwickele und fertige alle wesentlichen Bauteile von der elektrischen Schaltung bis zum innovativen Ringgenerator selbst, um das eigene Know-how zu sichern und die Abhängigkeit von Lieferanten zu verringern. Die Innovationshöhe des Unternehmens werde etwa auch daran deutlich, dass es 1992 mit finanzieller Unterstützung der Umweltstiftung mit dem Aufbau einer eigenen Rotorblattfertigung begonnen habe. Das habe dem Unternehmen zum Beispiel eine gezielte Verringerung von Schallemissionen der Rotorblätter unter Berücksichtigungen der spezifischen Anforderungen der eigenen Windenergieanlagen ermöglicht.
ENERCON beschäftige heute in Deutschland 1.500 Mitarbeiter, weltweit über 2.300. Die Firmengruppe mit elf Einzelunternehmen habe 1999 einen Umsatz von rund 865 Millionen Mark erwirtschaftet. 3.200 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.850 Megawatt habe die Firmengruppe bis heute installiert. Damit sei sie in Deutschland mit einem Marktanteil von 36 Prozent führender Hersteller von Windenergieanlagen, weltweit trügen 13 Prozent der installierten Anlagen das "Gütesiegel ,made by ENERCON'". Damit sei die Firmengruppe als technologischer Schrittmacher erfolgreich am nationalen und internationalen Markt und sichere sich Zukunftsperspektiven, die in einem auf Wachstum orientierten Markt hoffnungsfroh stimmten.
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