Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mehr verpassen.

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Strahlkraft für die Umwelttechnik: Öko-Gebäude als Ausstellungsstück

Osnabrück/Breslau (ots)

Neubau der TU Breslau als Modellprojekt für andere öffentliche Gebäude - DBU gibt rund 70.000 Euro

Rund 40 Prozent der in Europa genutzten Energie werden in Gebäuden verbraucht. "Zwar gibt es in der Bauökologie deutliche Fortschritte. Trotzdem herrscht dort weiterhin enormes Einsparpotenzial. Vielen Nutzern und Besuchern insbesondere öffentlicher Gebäude sind die heutigen Möglichkeiten der Energieeffizienzsteigerung und des Ressourcenschutzes am Bau nicht bekannt", erläuterte heute Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Er überreichte einen Förderbescheid über rund 70.000 Euro an Dr. Gerhard Becker, Vorsitzender des Osnabrücker Vereins für Ökologie und Umweltbildung. Der Verein will ein Kommunikationskonzept entwickeln, wie energiesparende Öko-Gebäude mit ihren umweltrelevanten Elementen selbst als "Ausstellungsstücke" in Szene gesetzt werden können. Der Neubau der Technischen Universität Breslau (Polen) soll dafür Modell stehen.

"Leider sind innovative technische Maßnahmen nicht immer auf den ersten Blick für Gebäudebesucher und -nutzer zu sehen. Wir wollen mehr positive Strahlkraft für modellhafte Umwelttechnik", begründete Brickwedde die DBU-Förderung. Das zweijährige Vorhaben könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, technische Aspekte und ökologische Zusammenhänge transparenter zu machen und Menschen für ökologisches Bauen zu sensibilisieren.

Projektleiterin Dorota Kuczia erläuterte die Projektziele: Der neu geplante wissenschaftliche Komplex der Technischen Universität (TU) Breslau solle selbst als "Dauerausstellung" für Nutzer und Gäste fungieren. "Der TU-Neubau wurde als Untersuchungsobjekt gewählt, weil dort so viele verschiedene Öko-Maßnahmen geplant sind, die von uns auf ihre Ausstellungstauglichkeit analysiert werden können", erläuterte Kuczia. In Breslau habe man die Möglichkeit, noch vor Baustart in die Planung eingreifen und so die Idee des "Öko-Exponates" erfolgreich umsetzen zu können. Im Rahmen einer umfassenden Studie würden die jeweiligen technischen Einzelkomponenten im Hinblick auf ihre Kommunizierbarkeit untersucht. Eine Zielgruppenbestimmung werde vorgenommen und dann ein didaktisches Konzept erarbeitet. Als Ergebnis sei ein Leitfaden geplant, der Schlüsselpersonen wie Bauherren, Investoren, Architekten und Planern wertvolle Anregungen geben solle, wie ein ökologisches Modellgebäude als "begehbares Exponat" gestaltet und für verschiedene Zielgruppen erschließbar gemacht werden könne.

Das Referenzgebäude "3E - ENERGY ECOLOGY ECONOMY" der TU Breslau bestehe aus drei Komplexen, erläuterte der beratende Architekt Dr. Peter Kuczia. Erstens sei ein nullenergetisches Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude mit Konferenz-, Labor- und Seminarräumen der Fakultät für Umwelttechnik geplant, zweitens ein "Passiv-Laborgebäude" für Umwelttechnologien, Recycling und neue Kunststoffe sowie drittens ein "Energie-Garten", unter anderem mit einem drehbarem Laborstand für Dämmstoffe.

In der ersten Projektphase würden die umweltrelevanten Einzelkomponenten des Gebäudes analysiert und in Hinblick auf ihre Vermittlungsfähigkeit bewertet, erklärte Projektleiterin Kuczia. Im Blick habe man dafür zum Beispiel Solaranlagen für das Stromgewinnen, Heizen und Kühlen, außerdem Geothermie-Anlagen, Eis- und Erdspeicher, Wärmepumpen, thermische Bauteilaktivierung sowie vertikale Windturbinen. Auch würden ökologischen Baustoffe, eine biologischen Kläranlage, eine Regenwassernutzungsanlage sowie auf dem Gebäudekomplex befindliche Gründächer in die Informationsaufbereitung einbezogen.

"In der zweiten Projektphase wollen wir unsere Ergebnisse verallgemeinern und auf andere Gebäudetypen - entsprechend ihren jeweiligen Anforderungen und Möglichkeiten - übertragen", erklärte Dorota Kuczia. Das besondere Augenmerk liege dabei auf öffentlichen Gebäuden wie Hochschulen, Schulen, Rathäusern, Verwaltungsgebäuden sowie Sportbauten und Veranstaltungsgebäuden. Auch öffentlich zugängliche Gebäude von nicht-öffentlichen Bauherren wie Showrooms, Bürogebäude, Objekte für Gastronomie, Handel und Gewerbe könnten von diesen Ergebnissen profitieren. Geplant sei ein reich illustrierter Ratgeber in Buchform, der zweisprachig - in Deutsch und Englisch - im Eigenverlag erscheinen solle. Vorgestellt werden solle dieser Leitfaden dann auch auf Fachtagungen, Umweltmessen und in den Fachmedien.

Pressekontakt:

Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Johannes Graupner
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dorota Kuczia
Telefon: 0541|9694918
Telefax: 0541|96914918
Email: nuso@uos.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Weitere Storys: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
  • 24.08.2011 – 12:30

    Brachen nachhaltig begrünen - Profis schulen Azubis im "Urban Gardening"

    Berlin (ots) - Blumen auf Kreisverkehren, Beete auf Industriebrachen - urbanes Gärtnern ("Urban Gardening") erobert die Städte. Immer mehr Bürger machen ihr Umfeld in Eigenregie grüner. Meist stützen sie sich dabei auf selbst angeeignetes Wissen. In Berlin fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) nun mit rund 190.000 Euro den Aufbau eines Netzwerks, das ...

  • 11.08.2011 – 11:00

    "Großer Coup beim Energiesparen": DBU setzt Klimakampagne fort

    Osnabrück (ots) - "Haus sanieren - profitieren" läuft vier weitere Jahre - 2010 förderte die Stiftung 263 Projekte mit 46,6 Millionen Euro Deutschland steht vor einer tief greifenden Energiewende: Windräder und Solarparks sollen herkömmliche Energieträger ablösen. "Das allein reicht aber nicht. Wir müssen Energie effizienter einsetzen, ressourcenschonender herstellen und zwingend weniger Energie verbrauchen, wenn ...

  • 11.08.2011 – 10:00

    Energisch Energie sparen und effizient nutzen: DBU zieht am 11. August Bilanz für 2010

    Osnabrück (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, Deutschland steht vor einer tief greifenden Energiewende: Windräder und Solarparks sollen herkömmliche Energieträger ablösen, Energie muss effizienter eingesetzt, ressourcenschonender hergestellt und dosierter verbraucht werden, wenn der Spagat zwischen Energiewende und Klimaschutz ...