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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Naturschützer und -nutzer versöhnen: Wo Brachland ist, sollen Blumen blühen

Baiersröderhof (ots)

Naturschutz und Landwirtschaft - eine
hoffnungslose Konkurrenz? Hochproduktive Ackerflächen bieten für
Tiere und Wildpflanzen oft kaum Lebensraum. Die könnten im Gegensatz
dazu auf brachliegenden Flächen gut leben - wenn Landwirte auf arten-
und naturschutzfachliche Aspekte achten. Naturschutz und
Landwirtschaft sind also vereinbar. Die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) unterstützt Partner wie den Internationalen Rat zur
Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), um beide Anliegen
miteinander zu verbinden. Bei den Feldtagen der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) vom 20. bis 22. Juni in der Nähe
von Hanau präsentiert die DBU im Versuchsfeld A 44 auch ein Projekt
der Universität Hannover: Die Wissenschaftler entwickeln eine
Software, die Maßnahmen zur naturschutzfachlichen Aufwertung der
Äcker vorschlägt. "Die Naturschutz-Projekte, die wir vorstellen,
schränken Landwirte in ihrer Konkurrenzfähigkeit nicht ein", betont
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.
Es geht nicht nur ums Überleben, aber auch: "Die herkömmliche
Landwirtschaft in Börden mit ihren großflächigen Monokulturen bietet
Vögeln wie dem Rotmilan kaum noch Nahrungsmöglichkeiten", weiß
Brickwedde. Börden sind fruchtbare, weitgehend ebene Landschaften mit
besten Bedingungen für den Ackerbau. "Von weltweit 20.000 Brutpaaren
leben 12.000 Exemplare in Deutschland. Uns kommt also beim Schutz des
Greifvogels eine besondere Bedeutung zu", erläutert Brickwedde. Mit
über zwei Millionen Euro fördert die DBU unter dem Stichwort
"Naturschutz in intensiv genutzten Agrarlandschaften" den
Projektverbund Lebensraum Börde mit fünf Vorhaben vom Rheingebiet bis
nach Sachsen. In dem Vogelschutzgebiet Hakel in der Magdeburger Börde
bemühen sich so 30 Landwirte darum, die Lebensbedingungen für den
Rotmilan zu verbessern. "Ein Verbundprojekt wie dieses ist modellhaft
in der fächerübergreifenden Zusammenarbeit von Schützern und
Nutzern", lobt Brickwedde.
Wie Stilllegungsflächen als Lebensräume für Wildtiere genutzt
werden können - das zeigt der Internationale Rat zur Erhaltung des
Wildes und der Jagd (CIC) bei den DLG-Feldtagen. Zur Zeit liegen nach
Darstellung des Rates allein in Deutschland rund eine Million Hektar
Ackerland brach. In ihrem von der DBU geförderten Projekt "Lebensraum
Brache" haben Akteure aus Landwirtschaft, Jagd, Landschaftspflege und
Naturschutz in Bayern und Hessen 5.000 Hektar mit speziellen
Saatgutmischungen wildtierfreundlich gestaltet. Mit Erfolg: Im
bayerischen Güntersleben leben nach zweijähriger Betreuung inzwischen
durchschnittlich 2,5 Rebhuhn-Hähne anstelle von 1,6 Tieren auf 100
Hektar Land, so das Institut für Wildtierforschung an der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover. "Die Wissenschaftler prüfen auch,
ob sich die Ergebnisse auf größere Landschaftsräume übertragen
lassen", betont Brickwedde.
Im großen Umfang hat die DBU Projekte mit landwirtschaftlichem
Bezug gefördert: Seit ihrer Gründung vor 15 Jahren unterstützte die
weltweit größte Umweltstiftung bislang über 370 Vorhaben mit rund 95
Millionen Euro.
weitere Informationen und Fotos unter www.dbu.de
Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
Anneliese Grabara
An der Bornau 2
49090 Osnabrück 
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198 
presse@dbu.de
www.dbu.de

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