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NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND

Die kreativen Ideen deutscher Biomimetiker Prinzipien aus der Natur werden optimiert und für den Menschen nutzbar gemacht

Hamburg (ots)

Deutsche Forscher und Ingenieure gehören weltweit
zu den kreativsten Entwicklern biomimetischer Technik. Diese 
Wissenschaft versucht, Prinzipien der Natur technisch zu optimieren. 
So haben Forscher vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und 
Meeresforschung aus Bremerhaven nach dem Vorbild der komplexen 
Struktur von Kieselalgen leichte Felgen entwickelt, mit denen die 
Reifen eines Autos sicher auf der Straße liegen. Und Biomimetiker aus
Bonn und Stuttgart nutzten den Abperl-Effekt, den sie an der Haut der
venezolanischen Wasserjagdspinne beobachteten, für die Entwicklung 
spezieller Badeanzüge. Diese sind sofort trocken, nachdem der 
Schwimmer aus dem Wasser gestiegen ist. Das berichtet NATIONAL 
GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der Mai-Ausgabe (EVT 25.4.2008).
Die Natur ist Vorbild für viele wissenschaftliche Innovationen. 
Während die Bionik Prinzipien aus der Natur nachahmt, baut die 
Biomimetik auf diesen Erkenntnissen auf und versucht sie dem Menschen
nutzbar zu machen. Forscher aus Berlin arbeiten zurzeit an der 
Konstruktion von Flügeln, die im Flug ihre Form so verändern, dass 
Luftwiderstand und Treibstoffverbrauch sinken. Vorbild sind die 
fingerförmigen Federn an den Handschwingen von Raubvögeln. In 
Simbabwe untersuchen Architekten, wie Termiten in ihren Bauten 
Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lüftung regulieren, um Häuser mit 
höherem Komfort zu bauen. Japanische Forscher haben dafür gesorgt, 
dass Injektionen weniger schmerzen, indem sie eine Nadelspitze mit 
winzigen Zähnen entwickelten. Dafür diente ihnen der Rüssel der 
Stechmücke als Vorbild. Als Klassiker der Bionik gelten die 
Forschungen des Botanikers Wilhelm Barthlott von der Universität 
Bonn. Er entdeckte 1982, dass Lotusblätter eine selbstreinigende, 
wasserabweisende Oberfläche haben und ließ sich den "Lotuseffekt" 
patentieren. Heute wird das Prinzip der Mikro- und Nanostrukturen, 
die für ein restloses Abperlen von Flüssigkeit und gleichzeitige 
Reinigung sorgen, bei vielen neuen Produkten eingesetzt. So soll die 
Malerfarbe Lotusan Wasser abstoßen und jahrzehntelang fleckenfrei 
bleiben.
Deutsche und Internationale Wissenschaftler dringen immer weiter 
in die Geheimnisse des Nanokosmos vor, um von den Entwicklungen, die 
uns die Natur präsentiert, zu profitieren. So ist Spinnenseide im 
Verhältnis zum Gewicht fünfmal fester und dabei geschmeidiger als 
hochwertiger Stahl. Glühwürmchen erzeugen Kaltlicht nahezu ohne 
Energieverlust; bei einer Glühbirne gehen dagegen mehr als 95 Prozent
der Energie als Wärme verloren. Aber es bleibt schwer, die Natur zum 
Vorbild zu nehmen. Denn die Evolution ist das Ergebnis von unzähligen
Zufallsexperimenten über Millionen von Generationen - und damit 
ungeheuer kompliziert.

Pressekontakt:

NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Sandra Pickert
Brieffach 07
20444 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5504
E-Mail: pickert.sandra@nationalgeographic.de

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