NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Gendoping- Die neue Dimension der Manipulation
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND stellt neueste Erkenntnisse vor
Hamburg (ots)
Das Rennen zwischen dopenden Sportlern und ihren Kontrolleuren geht in eine neue Runde - mit deutlich schlechteren Voraussetzungen für die Kontrolleure. Die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts verspricht nicht nur Chancen für die Heilung von Krankheiten, sie öffnet auch die Tür zum Gendoping. In der Septemberausgabe der Zeitschrift NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND, die am 28. August erscheint, äußern sich in einem großen Olympiareport führende deutsche Sportmediziner - u.a. Prof. Wilfried Kindermann, Chefarzt der deutschen Olympiamannschaft, und Dr. Bernd Wolfahrth, Arzt der deutschen Biathlonelite, zu den Möglichkeiten, sportliche Leistungen durch einen Eingriff in die Gene zu steigern.
Durch gentechnische Eingriffe werden sich in naher Zukunft Ausdauerleistung und Kraft steigern, Reflexe beschleunigen lassen. Kindermann nennt als Beispiel eine bekannte Mutation, die zur vermehrten Bildung roter Blutkörperchen führt: "Das Gen ist bekannt, die Veränderung auch. Warum sollte man nicht versuchen, dieses oder andere Gene zum Zweck der sportlichen Leistungssteigerung zu manipulieren", fragt er. Andere bekannte Gene beeinflussen den Muskelaufbau (Myostatin). Der Kölner Sportmediziner Prof. Horst Michna, ein ehemaliger Weltklasseruderer, meint dazu in NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND: "Man kennt heute schon eine Menge Gene, die das Muskelwachstum steuern. Mit einigen davon wird man versuchen, Therapien gegen erblich bedingten Muskelschwund zu entwickeln. Genauso gut können natürlich auch gesunde Menschen sich damit gezielt Muskeln wachsen lassen." In der Tierzucht hat man schon begonnen, durch Veränderungen von Muskelaufbaugenen Rinder und Schweine mit enormem Fleischzuwachs zu erzeugen.
Laut Bernd Wolfarth hat die Sportwissenschaft derzeit mindestens 30 Kandidatengene im Visier, "die einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben könnten". Genprofile könnten anfangs auch helfen, das künftige Leistungsvermögen von Sportlern zu beurteilen und Trainingseffektivität und Erholungsmaßnahmen zu optimieren.
Selbst gentechnische Eingriffe in die Embryonalentwicklung, an deren Ende Kinder mit Schwimmhäuten geboren werden, sind heute denkbar.
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