NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Philister sind ein Volk der Kunst
NATIONAL GEOGRAPHIC widerlegt biblisches Vorurteil
Hamburg (ots)
Die in der Bibel überlieferte Meinung, die Philister seien ein Volk brutaler Zerstörer gewesen, erweist sich nach Ausgrabungen in der antiken Stadt Askalon als Vorurteil. Wie in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland berichtet wird, lebten sie in einer Hochkultur. Sie liebten Kunst und waren kosmopolitisch eingestellt. Das beweisen jetzt entdeckte Kunstwerke wie die Figurine eines Jungstiers aus Kanaan oder die reich verzierten Keramiken aus den Werkstätten der zu Unrecht von der Bibel geächteten Philister. Damit waren sie nach heutiger Meinung der Wissenschaftler ihren Feinden, den Israeliten, weit voraus: Diese stellten zur gleichen Zeit noch grobe, unverzierte Tonwaren her.
Askalon war fast 5000 Jahre lang einer der großen Seehäfen am Mittelmeer und Heimat historischer Figuren wie Herodes und des biblischen Goliath. Die antike Stadt stand immer wieder im Kreuzfeuer der Geschichte und wurde im 13. Jahrhundert nach den Kreuzzügen zerstört. Archäologen hatten die Ruinen der Stadt bereits zu Beginn des 19. Jahrhundert an der Küste Israels entdeckt. Bisher konnten allerdings nur etwa zwei Prozent der Stätte ausgegraben werden.
Die Philister eroberten Askalon um 1175 v. Chr. und regierten es 600 Jahre lang. Sie gehörten zu den sogenannten Seevölkern und stammen den Erkenntnissen der Archäologen nach wahrscheinlich aus der Ägäis. Durch die biblischen Überlieferungen galten die Philister im bisherigen Sprachgebrauch als Synonym für Dumpfheit und für unzivilisiertes Benehmen.
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