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NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND

Die Löwen ohne Mähne
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND: Forscherteam untersucht mähnenlose Löwen in Kenia
Verhaltensexperimente bringen aufschlussreiche Ergebnisse
Einmalige Tierfotos

Hamburg (ots)

Sie sind die Majestäten der Tiere: Löwen mit
dichter Mähne -  so kennen und lieben Millionen von Touristen und
Zoobesuchern die Könige der Savanne. Die Löwen aus dem Nationalpark
Tsavo-Ost in Kenia jedoch geben den Wissenschaftlern seit Jahren
Rätsel auf: Die hier lebenden Raubkatzen haben nämlich im Gegensatz
zu ihren Artgenossen aus der Serengeti keine Mähne.
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND widmet in seiner Juni-Ausgabe den
kahlen Herrschern eine umfangreiche Bild-Reportage und berichtet über
die neuesten Erkenntnisse ihrer Erforschung.
Der Tsavo-Park ist das älteste und mit knapp 22 000
Quadratkilometern das größte geschützte Ökosystem Kenias. Die hier
lebenden Raubkatzen sind bisher kaum erforscht, einem Mythos zufolge
gelten sie als listig und aggressiv - bislang unbewiesene
Vermutungen. Sicher ist jedoch, dass die Tsavo-Löwen größer sind als
ihre Artgenossen und aus Ermangelung reicher Jagdgründe selbst große
Beutetiere wie Kaffernbüffel erlegen, die zu den stärksten und
aggressivsten Tieren auf der Welt zählen.
Unterschiedliche Theorien versuchten bisher, die Stärke und
Mähnenlosigkeit der Löwen zu erklären. So gibt es u.a. die These, die
Tsavo-Löwen seien nahe Verwandte der Höhlenlöwen aus dem Pleistozän.
Die amerikanischen Wissenschaftler Craig Packer und Peyton West
bezweifeln dies. Sie glauben, dass die große Hitze im Ostteil des
Nationalparks einer der Gründe ist, warum die Löwen keine Mähnen
haben.
Um dieses zu untersuchen, gingen die Amerikaner mit
Verhaltensexperimenten zu Werk: Sie bauten zwei lebensgroße
Löwenattrappen mit unterschiedlicher Mähnenlänge und -farbe und
konfrontierten die Löwen mit den unechten Artgenossen. Dabei kamen
sie zu dem Ergebnis, dass sowohl die Löwen aus Tsavo als auch der
Serengeti sich zunächst der Attrappe mit der kürzeren und helleren
Mähne näherten. Die Wissenschaftler schlussfolgerten daraus, dass die
Mähne ein wichtiges Statussymbol sein muß, hellere Mähnen Schwäche
und dunkle Mähnen Stärke signalisieren.
Warum aber haben die Tsavo-Löwen keine Mähne, wenn dies so ein
wichtiges Merkmal der Stärke ist? Peyton West vermutet, dass der
fehlende Kopfschmuck mit der großen Hitze zu tun hat. Die Biologin
glaubt, dass die Löwen einen großen Teil ihrer Energie aufwenden
müssen, um sich kühl zu halten. Für das Wachstum der Mähne bliebe
daher nicht mehr viel Körperenergie übrig und ohne Kopfschmuck sei
die Hitze außerdem leichter zu ertragen. "Die Männchen stehen dauernd
unter Hitze- und Futterstress. Vermutlich wächst ihre Mähne daher
erst gar nicht", erklärt die Amerikanerin.
Weitere Untersuchungen in den nächsten Jahren sollen die
Richtigkeit dieser These belegen und die mystischen Raubkatzen
stärker in das Interesse der Öffentlichkeit rücken.
Für Rückfragen: 
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Myriam Reinwein
Kehrwieder 8
20457 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5526
Fax:  (040) 3703-5596
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www.nationalgeographic.de.

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