NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Nanga Parbat - ein Berg der Zwietracht
Hamburg (ots)
50 Jahre nach der Erstbesteigung des 8126 Meter hohen Nanga Parbat durch den jungen Tiroler Hermann Buhl bewegt sein dramatischer Alleingang erneut die Gemüter. Kaum war damals dieser schönste aller Achttausender am 3. Juli 1953 bezwungen, brach erbitterter Streit aus. Karl Maria Herrligkoffer, der Leiter der Expedition, pries den Erfolg als Mannschaftssieg. Buhl sah sich um seinen Alleingang betrogen. In seiner neuesten Ausgabe präsentiert nun NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND (EVT 26.05.2003) ein einzigartiges Dokument dieses leidenschaftlichen Streits: eine Ausgabe von Herrligkoffers Nanga-Parbat-Buch, die Hermann Buhl mit zornigen handschriftlichen Kommentaren versah.
"Ich hab die Nase voll", "alles total entstellt", "glatt erfunden" - Seite für Seite stellt Buhl die Darstellung Herrligkoffers in Abrede. An die Öffentlichkeit brachte dieses bewegende Zeugnis einer nie beigelegten Bergfeindschaft Reinhold Messner, der Expeditionsbeirat des Magazins. Herrmann Buhl, "der beste Bergsteiger seiner Zeit" (Messner) konnte sich zeitlebens mit seiner Version nicht nachhaltig durchsetzen; er stürzte 1957 an der Chogolisa in den Tod. Für Messner sind die erst vor kurzem aufgefundenen Notizen indessen ein endgültiger Beleg für Buhls "übermenschliche Leistung". Sie ist "ohne Vergleich", schreibt er in NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND: "nicht nur im Himalaja, sondern in der Geschichte des Alpinismus".
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