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Zeitungsverleger: Politik darf sich nicht den elektronischen Medien unterwerfen

Düsseldorf (ots)

Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis
für acht Journalisten / Roderich Reifenrath für sein Lebenswerk
geehrt
Vor einer Verflachung der politischen Information und
Kommunikation durch das Fernsehen haben die deutschen
Zeitungsverleger gewarnt. Die Politik tue sich keinen Gefallen, wenn
sie sich den Zwängen der elektronischen Medien unterwerfe und sich
nur noch an den sogenannten "besten Sendezeiten" orientiere, erklärte
der Ehrenpräsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger
(BDZV) und Vorsitzende des Kuratoriums Theodor-Wolff-Preis, Rolf
Terheyden, heute in Düsseldorf bei der Verleihung des renommierten
Journalistenpreises der deutschen Zeitungen. Die Komplexität
politischer Prozesse erschließe sich am besten durch das gedruckte
Wort. Es sei nicht hinnehmbar, dass in der Arbeitswirklichkeit -
beispielsweise am Regierungssitz Berlin - die Zeitungsjournalisten
immer stärker hinter das Fernsehen zurücktreten müssten.
Terheyden hob hervor, dass die großen Affären und Skandale, die
die deutsche Politik erschüttert haben, von der Presse aufgedeckt
wurden. "Mit dem Öffentlichmachen von Gesetzesverstößen und von
Missbrauch politischer und gesellschaftlicher Macht haben die
Zeitungen einen wirkungsvollen Beitrag zur politischen Hygiene in
unserem Land geleistet", so Terheyden. Den Tageszeitungen
bescheinigte der frühere Präsident des BDZV den Aufbruch zu einer
neuen Qualität. Gerade in den Ressorts Wirtschaft, Wissenschaft und
Technik hätten viele Zeitungen einen Qualitätssprung gemacht.
Die Rolle der Medien als Mittler und Wächter, ihre Verdienste aber
auch ihre Verfehlungen standen im Mittelpunkt einer Podiumsrunde
unter dem Titel "Im öffentlichen Interesse?". Am Podium: Franziska
Augstein, Preisträgerin und Redakteurin der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung"; Fred Kogel, Programmgeschäftsführer SAT.1; Ulrich Reitz,
Chefredakteur der "Rheinischen Post" in Düsseldorf; Udo Röbel,
Chefredakteur der "Bild", und Guido Westerwelle, Generalsekretär der
FDP. Moderiert wurde die Runde von Professor Dr. Bernd Sösemann,
Historiker und Kommunikationswissenschaftler, Freie Universität
Berlin.
Acht Journalisten wurden mit dem Theodor-Wolff-Preis
ausgezeichnet. Der mit 11.000 Mark dotierte Preis in der Kategorie
"Essayistischer Journalismus" ging an Franziska Augstein für ihren
Beitrag "Kauere dich, dass du nicht treffbar bist" ("Frankfurter
Allgemeine Zeitung"). Augstein analysiert sprachlich brillant das
politische Selbstverständnis des Schriftstellers Martin Walser.
Die mit je 9.000 Mark dotierten Preise in der Sparte "Allgemeines"
gingen an: Evelyn Roll für ihre Reportage "Ganz neue Größen"
("Süddeutsche Zeitung", München), in der sie die Erfahrungen eines
Bundestagsabgeordneten nach dem Berlin-Umzug schildert; Ullrich
Fichtner für seinen Artikel "Die verlorene Ehre des Friedrich B.",
der veranschaulicht, wie ein Beamter aus den alten Bundesländern in
Brandenburg in eine Sackgasse getrieben wird ("Frankfurter
Rundschau"); sowie Jutta Voigt für ihren Artikel "Großes, fettes
Puddingland" ("Die Woche", Hamburg), eine Darstellung des "doppelten
Deutschlands" zehn Jahre nach der Wende.
Hans Kratzer, Andreas Dörr und Mario Vigl erhalten den
Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis in
der Kategorie "Lokales". Kratzer wurde preisgekrönt für seinen Essay
"Europa und Erding" ("Erdinger Neueste Nachrichten") über die
Auswirkungen des Globalisierungsprozesses auf die bayerische
Identität. Dörr schildert unter dem Titel "Es geht halt oifach nemme
so" ("Reutlinger General-Anzeiger") die Geschichte zweier
hochbetagter Schwestern, die einen Gasthof in Degerschlacht bei
Reutlingen bewirtschaften. In seiner Reportage "Das Loch im Weinberg"
("Badische Zeitung", Freiburg) beschreibt Vigl den Interessenkonflikt
einer badischen Winzergemeinde, die sich zwischen Weinanbau und
Schotterabbau entscheiden soll.
Der langjährige Chefredakteur der "Frankfurter Rundschau",
Roderich Reifenrath, wurde mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk
ausgezeichnet. Als Redaktionsleiter habe Reifenrath - ganz im Sinn
von Theodor Wolff - seiner Zeitung als liberaler Stimme auf
nationaler und internationaler Bühne Gehör verschafft, urteilte die
Jury.
Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen,
Theodor-Wolff-Preis, ist nach dem ehemaligen Chefredakteur des
"Berliner Tageblatts" benannt und wird jährlich vom Bundesverband
Deutscher Zeitungsverleger verliehen. An der Ausschreibung des
Journalistenpreises hatten sich 397 Journalisten mit 632 Artikeln
beteiligt - mehr als je zuvor seit der Gründung des Preises im Jahr
1961.
Der unabhängigen Jury zum Journalistenpreis der deutschen
Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis gehören an: Gernot Facius ("Die
Welt", Berlin), Helmut Herles ("General-Anzeiger", Bonn), Herbert
Kolbe ("Emder Zeitung"), Ralf Lehmann ("Westdeutsche Allgemeine
Zeitung", Essen), Herbert Riehl-Heyse ("Süddeutsche Zeitung",
München), Klaus Rost ("Märkische Allgemeine", Potsdam), Jost
Springensguth ("Kölnische/ Bonner Rundschau"), Uwe Vorkötter
("Stuttgarter Zeitung"), Monika Zimmermann ("Mitteldeutsche Zeitung",
Halle).
Die Rede von Rolf Terheyden ist im Internet abrufbar unter
http://www.bdzv.de.
Sämtliche Pressemitteilungen des BDZV finden Sie auch auf der
Homepage des Verbandes (http://www.bdzv.de).

Rückfragen bitte an:

Bereich Kommunikation und Multimedia

Hans-Joachim Fuhrmann
Tel. 030 / 726298 - 210
Fax 030 / 726298 - 217
E -Mail: fuhrmann@BDZV.de

Anja Pasquay
Tel. 030 / 726298 - 214
Fax 030 / 726298 - 217
E -Mail: pasquay@BDZV.de

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