ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Apotheker fordern Ende der Diskussion über Fremd- und Mehrbesitzverbot / DAV-Vorsitzender Keller schätzt Lieferunfähigkeit bei Rabattarzneimitteln auf bis zu 50 Prozent
Dresden (ots)
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) fordert alle Unternehmen aus der Gesundheitsbranche auf, die Debatte über das in Deutschland geltende Fremd- und Mehrbesitzverbot von Apotheken zu beenden. "Das Fremd- und Mehrbesitzverbot steht nicht auf der Tagesordnung", sagte Vorsitzender Hermann S. Keller heute zu Beginn des 44. Wirtschaftsforums des DAV in Dresden. Er bezog sich damit auf die Diskussion nach der Übernahme des Versandhändlers DocMorris durch die Celesio AG, zu der auch die Gehe Pharma Handel GmbH gehört. Der DAV registriert derzeit das Unverständnis zahlreicher Apotheken, die bestimmte Arzneimittel nicht abgeben können, weil manche Pharmahersteller mit AOK-Rabattverträgen nicht voll lieferfähig sind. "Nach ersten Schätzungen gehen wir von einer Lieferunfähigkeitsquote zwischen 15 und 50 Prozent bei Wirkstoffverordnungen aus", sagte Keller.
Auch aus diesem Grund fällt die Bilanz des DAV nach den ersten Wochen mit der neuen Gesundheitsreform (GKV-WSG) gemischt aus. "Die Preisverhandlungen um das günstigste Arzneimittel finden jetzt dort statt, wo sie hingehören, nämlich zwischen Krankenkassen und Hersteller", sagte Keller. Allerdings bereiten diese so genannten Rabattverträge den Apotheken seit dem 1. April auch einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand. In der EDV müssen über 1,3 Millionen Datensätze kurzfristig bearbeitet werden. Viele Patienten verstehen die Umstellung auf die von ihren jeweiligen Krankenkassen ausgewählten Medikamente nur schwer.
Laut Apothekenwirtschaftsbericht 2006 war das Jahr finanziell wenig erfreulich für die öffentlichen Apotheken in Deutschland. Um durchschnittlich 6.000 Euro sank das Vorsteuerertrag einer typischen Apotheke im Vergleich zum Jahr 2005 auf nunmehr 79.000 Euro. Dieser Rückgang hängt eng zusammen mit dem Spargesetz AVWG aus dem April 2006. Trotzdem zeigte sich die Branche als Jobmotor. Rund 3.800 neue Arbeitsplätze kamen 2006 hinzu. Mittlerweile sind in Apotheken rund 144.000 Menschen beschäftigt. Das sind mehr Beschäftigte als in der Pharmazeutischen Industrie und dem Großhandel zusammen.
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