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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Tiefensee/Verkehrslärm

Köln (ots)

Dies vorweg: Der Hörsinn ist wohl derjenige der fünf
Sinne, der von Mensch zu Mensch am unterschiedlichsten ausgeprägt 
sein kann. Für die einen ist Klaviermusik Lärm. Andere schlafen 
prächtig mit dem offenen Fenster zur befahrenen Bundesstraße. 
Wiederum andere finden sogar das Läuten von Kirchenglocken 
unerträglich. Der Streit über die Frage, wann ein Geräusch Lärm wird 
- also stört - lohnt deswegen
nicht. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagt jetzt
dem Verkehrslärm den Kampf an - vor allem dem Schienenlärm. Dazu muss
man allerdings wissen: Dieses zweite Verkehrslärmschutzpaket, das 
nach der Wahl umgesetzt werden muss, stammt von einem
Minister, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im 
nächsten Kabinett nicht mehr vertreten sein wird. So viel zum Kapitel
Wahlkampf. Auch wenn sich laut Umfragen deutlich mehr Menschen von 
Flugzeugen, Autos und Nachbarn gestört fühlen - es gibt
Bedarf, den Schienenlärm herunterzupegeln. Hierzulande mussten 
Schienenfahrzeuge lange überhaupt keine Lärmgrenzwerte einhalten, bis
diese von der EU kürzlich durchgesetzt wurden. Vermutlich ist bei der
Bahn auch noch mehr Lärmdämm-Potenzial drin als beim Straßenverkehr, 
wo schon früher auf Flüster-Asphalt und leisere
Motoren gesetzt wurde. Als die Berliner Hochbahn-Schienen in
Häuserschluchten auf Gummi gelegt und damit schallgedämmt wurden, 
beeindruckte dies selbst zufällig vorbeikommende Passanten. Etwas 
mehr Mumm hätte man sich aber schon beim Lärmschutzpaket des 
sozialdemokratischen Verkehrsministers gewünscht. 40 Millionen
Euro sind eingeplant für die Umrüstung von Güterwaggons von alten 
Kreisch- auf die neuen Flüster-Bremsen. Das Geld reicht für 5000 
Güterwaggons, im Einsatz sind aber 135000. Ab 2013 sollen Lärmsünder
unter den Zügen höhere Trassenpreise zahlen. Gute Idee, nur die 
EU-Kommission empfiehlt genau das schon seit Jahren. Berlin ist spät 
dran.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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