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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Treffen von FDP und CSU

Köln (ots)

Zum Anfang eines jeden Jahres ist hierzulande erst
einmal lautstarke politische Brauchtumspflege angesagt. Die FDP 
beschwört dabei am
Dreikönigstag traditionell in Stuttgart die eigene Stärke, und im 
Wildbad Kreuth machen sich die Christsozialen Mut und gelegentlich 
den Christdemokraten ein bisschen Angst. Zum Ritual gehören dabei 
auch die gegenseitigen Angriffe von FDP und CSU, und auch die 
aktuelle Version der jeweiligen Familientreffen macht da keine
Ausnahme. In Maßen ist das eigentlich für beide Seiten ganz 
bekömmlich, denn Profilierung auf Kosten des jeweils anderen
verschafft der eigenen Basis das behagliche Gefühl, kraftvoll auf den
Tisch zu hauen. Es ist eine feine Ironie, dass sich die beiden 
kleinen Partner der bürgerlichen sogenannten Wunschkoalition in der 
zentralen Frage der Steuerpolitik viel näher sind als der 
Kanzler-Partei CDU. Aber so kleinteilig will das alles ja gar nicht 
betrachtet werden. Wenn das ziemlich belanglose rhetorische Getöse
verklungen ist, zählt nur eine Frage: Kommt die Koalition bald zur 
Ruhe und zur Sacharbeit? Die Antwort heißt "Nein". Nicht nur, weil 
die Spekulationen munter weiter blühen, so lange Finanzminister 
Wolfgang Schäuble (CDU) sich weigert, irgendwelche konkreten 
Sparmaßnahmen auf den Tisch zu legen. Vor allem aber deshalb, weil es
Außenminister und FDP-Chef Guido Westerwelle für schlau hält, stur 
und laut an umfangreichen Steuersenkungsplänen festzuhalten, weil 
dies Glaubwürdigkeit signalisiere und sich bei den Wahlen an Rhein 
und Ruhr im Mai in Stimmen auszahlen soll. Regieren bleibt damit 
vorerst für die FDP die Fortsetzung der Opposition mit anderen
Mitteln. Leidtragende ist die CDU, die sich zwischen den lauten 
Kleinen aufzureiben droht, wenn sie sich einfach von ihnen treiben 
lässt. Das darf sie natürlich nicht. Aber dann muss die Kanzlerin dem
Treiben bald ein Ende machen. Zeit wär´s.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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