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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zur Sparkasse Köln Bonn

Köln (ots)

Das Schreiben, mit dem die EU-Kommission ihre
Vorwürfe gegen die Sparkasse Köln Bonn präzisiert, ist ein 
Frontalangriff. Nicht die Finanzkrise, sondern das Geschäftsgebaren 
des Instituts ist nach
Auffassung der Kommission für die Schieflage der Bank verantwortlich.
Öffentliche Hilfen von 650 Millionen Euro seien auch
deshalb zu beanstanden. Im Fall der Sparkasse Köln Bonn sind 
gründliche Untersuchungen höchst angebracht und ist Kritik 
gerechtfertigt. Fatal wäre es aber, wenn die Kommission die 
Geschehnisse zum Anlässe nähme, die deutschen Sparkassen allesamt zu 
verdammen. Tatsächlich darf etwa bezweifelt werden, dass die 
Sparkasse Köln Bonn allein aus Gewinnstreben den Golfclub Gut 
Lärchenhof besaß. Den deutschen Sparkassen deshalb aber alle
nicht zuvorderst gewinnorientierten Geschäfte verbieten zu wollen, 
wäre falsch. Leider lässt die EU-Kommission mit ihrem Schreiben in 
Sachen Sparkasse Köln Bonn Entsprechendes durchblicken. Die 
Interessen der Sparkasse müssten künftig von denen ihrer Eigentümer 
getrennt werden, heißt es in dem Papier. Das könnte in letzter
Konsequenz bedeuten: Öffentliche Banken dürfen die Städte und 
Gemeinden nicht länger bei der Wirtschaftsförderung unterstützen.
Geschäfte nicht allein aus eigenem Gewinnstreben zu tätigen, gehört 
zum Wesen der deutschen Sparkassen. Es ist begrüßenswert statt 
kritikwürdig, wenn das Interesse am Allgemeinwohl statt 
Profitorientierung den Ausschlag für eine Investition gibt. Mit ihren
schon früher angedeuteten grundsätzlichen Vorbehalten gegenüber
dem deutschen Bankensystem aus privaten, genossenschaftlichen und 
eben öffentlichen Instituten liegt die EU-Kommission deshalb falsch. 
Das aber ist kein Freibrief für die Sparkassen. Eben weil sich das 
Handeln der öffentlichen Banken nicht allein am wirtschaftlichen 
Erfolg messen lässt, brauchen die Sparkassen aufmerksame Beobachter. 
Die EU-Kommission sollte diese Rolle ausfüllen, ohne die 
grundsätzlichen Geschäftsprinzipien der Sparkassen infrage zu 
stellen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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