Kölnische Rundschau: NRW-Umweltministerin Heinen-Esser gegen flächendeckende Dieselfahrverbote
Köln (ots)
Köln. Die NRW-Landesregierung hat sich gemeinsam mit den Regierungspräsidien zum Ziel gesetzt, bis Ende des Jahres alle Maßnahmen zur Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte umzusetzen. "Unser Ziel ist es, überall die Grenzwerte im Jahresmittel 2020 zu erreichen", sagte Ursula Heinen-Esser (CDU), NRW-Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, in einem Redaktionsgespräch mit der Kölnischen/Bonner Rundschau (Samstagausgabe). Dieselfahrverbote sollten vermieden werden.
"Ich persönlich halte flächendeckende Dieselfahrverbote für unsinnig, sagte Heinen-Esser. "Sie sind einseitig, ungerecht und führen nicht zum Ergebnis, die Umwelt sauber zu machen." Zudem würde ein kompletter Umstieg von Diesel- auf Benzin-Pkw laut Heinen-Esser zum Beispiel in Köln rechnerisch einen Anstieg des CO2-Ausstoßes von zehn Prozent bedeuten. "Wir würden da in eine Falle laufen."
Den Braunkohleausstieg hält Heinen-Esser für den richtigen Weg. Im Kampf gegen den Klimawandel sei es aber darüber hinaus dringend nötig, mehr Klimafolgenanpassung vorzunehmen, also den zu beobachtenden Auswirkungen von Hitzewellen oder Starkregenereignissen zu begegnen. "Wir müssen uns vorbereiten, dass es Dürrezeiten gibt, dass es Starkwetterereignisse gibt. Hier spielen Themen wie Bodenversiegelung, Flächenverbrauch, landwirtschaftliche Produktion eine wichtige Rolle. Wir brauchen mehr Grünflächen in den Innenstädten - auch um Temperaturen abzusenken", sagte Heinen-Esser.
Eine Kandidatur bei der Kölner Oberbürgermeisterwahl 2020 für den Fall des Verzichts von Henriette Reker auf eine weitere Amtszeit schloss die Kölnerin Heinen-Esser für sich definitiv aus. "Für die Stabilität in der Stadt wäre es sicherlich gut, wenn die Oberbürgermeisterin weitermacht. Ich kann mir dies gut vorstellen." Sie selbst sei in ihrer jetzigen Funktion gut aufgehoben und kenne sich in den Themen richtig aus und fühle sich zu Hause. "Eine Großstadt zu regieren, ist aber eine ganz andere Aufgabe", meinte die Ministerin.
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