Einseitige Kritik an Israel
Raimund Neuß zu Reaktionen auf die Erstürmung des Schifa-Krankenhauses
Köln (ots)
Recht hat der Mann: "Krankenhäuser sind keine Schlachtfelder", mit diesen Worten hat Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, auf das israelische Vorgehen im Schifa-Krankenhaus von Gaza reagiert. Es wäre nur gut gewesen, wenn er seine Kritik nicht - wieder einmal - primär Israel gelten würde, dessen Vorgehen er inakzeptabel nannte.
Tatsächlich inakzeptabel ist es zunächst, im Untergrund eines Krankenhausgeländes eine militärische Kommandozentrale unterzubringen. Das soll die Hamas auch nach US-Einschätzung getan haben, und wenn das so ist, hat das Krankenhaus seinen Schutz im humanitären Völkerrecht verloren. Die Hamas hätte es somit zu dem gemacht, was Krankenhäuser in der Tat nicht sein dürfen, zu einem Schlachtfeld. Dann darf Israel hier militärisch vorgehen. Dass man auf Luftangriffe verzichtet und den Gebäudekomplex unter hohem Risiko für die eigenen Soldaten durchkämmt, zeigt, dass die israelische Armeeführung Zivilisten schonen will.
Über jede Kritik erhaben ist ihr Vorgehen damit keineswegs, und sie wird noch darzulegen haben, welche Hamas-Einrichtungen tatsächlich gefunden wurden und in welchem Verhältnis die Opfer zum Ergebnis des Einsatzes stehen. Was aber an der Ghebreyesus' Äußerung ebenso wie an den Tiraden des "entsetzten" UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths verstört, ist die Einseitigkeit, mit der Israel adressiert wird, dass Land, in dem die Hamas ein unfassbares Massaker angerichtet hat. Eigentlich müsste die Weltgemeinschaft sich ja einig sein, dass die Herrschaft einer Terrororganisation in Gaza beendet werden muss. Davon aber sagt Griffith kein Wort, sondern fordert ein "Ende des Gemetzels" und damit die Verschonung der Hamas-Mörder. Wie peinlich.
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