DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
DLRG führt europäischen Wasserrettungsverband
- Internationale Generalversammlung in Bad Nenndorf
- DLRG stellt neuen Präsidenten und Generalsekretär
- Forderung nach Innovation
Bad Nenndorf. Am Wochenende (28. bis 29. Juni) war es international in Bad Nenndorf: Die Generalversammlung der International Lifesaving Federation of Europe (ILS-E) versammelte sich in Person und virtuell im Bundeszentrum der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bad Nenndorf, und wählte unter anderem den Vizepräsidenten der DLRG, Dr. Dirk Bissinger, zu ihrem neuen Präsidenten und den stellvertretenden Leiter Ausbildung der DLRG, Dr. Christoph Freudenhammer, als neuen Generalsekretär.
Bei der alle vier Jahre stattfindenden Generalversammlung des europäischen Wasserrettungsverbandes ILS-E stehen auch die Wahlen des Vorstands auf der Tagesordnung, allen voran die Wahl eines neuen Präsidenten oder einer neuen Präsidentin. Dieses Amt bekleidete seit 2012 der ehemalige DLRG Vizepräsident, Dr. Detlev Mohr, der nicht erneut antrat. In seine Amtszeit fielen unter anderem Herausforderungen wie die Migrationsbewegungen über das Mittelmeer, die Corona-Pandemie oder die Unterstützung und der Aufbau noch junger Mitgliedsorganisationen in der ILS-E. Mohr unterstützt den internationalen Verband nach seinem Ausscheiden weiterhin als Ehrenmitglied in beratender Funktion.
Sein Nachfolger ist Dr. Dirk Bissinger. Der Vizepräsident der DLRG ist in der ILS-E kein Unbekannter: Von 2001 bis 2008 war er Generalsekretär in Europa, zwischenzeitlich in der Education Commission (Präventions- und Aufklärungsarbeit) und seit 2012 Mitglied der Drowning Prevention Commission des Stammverbandes ILS (Bekämpfung des Ertrinkungstodes). „Die DLRG ist der größte Regionalverband der ILS-E und sowohl im humanitären als auch im sportlichen Bereich aktiv, das ist unsere Stärke. Andere Verbände konzentrieren sich mitunter nur auf eines davon. Wir können hier noch viel voneinander lernen, indem wir gegenseitig unser Wissen nutzen und austauschen“, so Bissinger.
Für seine Amtszeit hat sich der 55-jährige Hesse vorgenommen, den Austausch zwischen den Mitgliedsverbänden zu fördern und vorhandene Ressourcen besser zu nutzen, die Öffentlichkeitsarbeit auszubauen und den Einsatz neuer Technologien wie zum Beispiel Drohnen und Künstliche Intelligenz zu etablieren. „Neue Impulse und innovative Ansätze helfen uns dabei, unserem Ziel ein Stück näher zu kommen, die Ertrinkungszahlen europa-, aber auch weltweit, zu senken“, verspricht Bissinger.
Darüber hinaus wählen die Delegierten die Vizepräsidentinnen und -präsidenten sowie weitere Mitglieder des Vorstandes. Sie bestimmen zudem die Vorsitzenden der vier Kommissionen (Ertrinkungsprävention, Rettung, Sport, Management und Administration) sowie deren Mitglieder. Auch der Leiter Ausbildung der DLRG, Christian Landsberg, der Leiter Rettungssport, Carsten Schlepphorst, die Bundesbeauftragte Risk Assessment und Internationales, Sabine Spinde, und DLRG Generalsekretärin Tanja Larsson wurden in die entsprechenden Funktionen gewählt. Weitere Tagesordnungspunkte der Versammlung in Bad Nenndorf waren Satzungsänderungen und eine mögliche Neuorganisation der Rettungssportwettkämpfe mit einer Aufteilung auf mehrere Länder (vergleichbar mit der Fußball-EM 2008 in Österreich und der Schweiz).
Denn die ILS-E veranstaltet regelmäßig die europäischen Rettungssportwettkämpfe, die sowohl im Pool als auch im Freigewässer stattfinden. Highlights sind alle zwei Jahre die Europameisterschaften im Rettungsschwimmen und die jährlichen Junioren-Europameisterschaften. Letztere starteten parallel zur Generalversammlung am 29. Juni und laufen noch bis zum 5. Juli in Riesa und Mücheln.
Über die ILS-E
Die International Lifesaving Federation of Europe (ILS-E) ist die europäische Region der International Lifesaving Federation (ILS), dem Weltverband der Wasserrettungsorganisationen. Sie ist die führende Organisation für Wasserrettung und Ertrinkungsprävention in Europa. Gegründet mit dem Ziel, Leben zu retten, fördert die ILS-E die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen ihren Mitgliedsorganisationen, um die Sicherheit in und am Wasser zu erhöhen. Die ILS-E setzt sich für die Entwicklung und Umsetzung von Best Practices in der Wasserrettung, der Ausbildung von Rettungsschwimmern und der Öffentlichkeitsarbeit zur Prävention von Ertrinkungsunfällen ein. Mit einem Netzwerk von über 50 Mitgliedsverbänden aus 39 europäischen Nationen arbeitet die ILS-E daran, Ertrinken als eine der führenden Ursachen für unbeabsichtigte Todesfälle zu bekämpfen und das Bewusstsein für Wassersicherheitsmaßnahmen zu schärfen. Weitere Informationen unter europe.ilsf.org.
Über die DLRG
Die DLRG als private Wasserrettungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Hierfür klären ihre ehrenamtlich Aktiven über Wassergefahren auf, bringen Menschen das Schwimmen bei und bilden sie im Rettungsschwimmen aus. Zudem wachen fast 49.000 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer jährlich 2,7 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Sie engagieren sich darüber hinaus in der örtlichen Gefahrenabwehr und bilden Einheiten der rund 100 DLRG Wasserrettungszüge für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die DLRG zählt derzeit über 600.000 Mitglieder. Mehr als 1,3 Millionen Förderinnen und Förderer unterstützen die lebensrettende Arbeit mit Spenden. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
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