Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
Lärm im Stadion: Wenn aus Spaß Stress für die Ohren wird
Mainz (ots)
Die Mannschaften der 2. und 3. Fußball-Bundesliga hatten ihren Saisonauftakt, die Fußballclubs der 1. Liga starten am 24. August. Doch jetzt ist schon klar: Kein Spiel ohne Schreien oder Singen der Fangruppen. Im Gegenteil: Es wird wieder heiß hergehen - und laut. Denn Fußball und Lärm gehören im Stadion einfach zusammen.
Dabei sind die Fangesänge und Begeisterungs- oder Buh-Pfiffe nicht harmlos: Die Fans von Besiktas Istanbul gelten seit 2017 mit gemessenen 141 Dezibel als die lautesten Fußball-Fans der Welt. Zum Vergleich: Ein Düsenjet bringt es auf 130 Dezibel. Grundsätzlich liegt die Lärmbelastung für die Zuschauer im Stadion im Schnitt bei 105 Dezibel. Im Arbeitsleben ist schon ab einer (Dauer-)Lärmbelastung von mehr als 85 Dezibel das Tragen eines geeigneten Hörschutzes Pflicht.
Gefährlich laut wird es auch beim Einsatz von Fan-Utensilien: Tröten und Fanfaren liegen in der Gunst der Fans ganz vorn. Grundsätzlich stellen sie eine Gefahr für die Ohren dar, auch wenn so mancher Fußballfan das anders sieht. Beim Einsatz von aufblasbaren Klatschhilfen wird zum Beispiel ein Schallpegel von 120 Dezibel im näheren Umfeld erreicht. Gemessen wurde das von der Akademie für Hörakustik (afh) in Lübeck.
Gönnen die Stadionbesucher ihren Ohren keine ausreichende Ruhephase, kann es unmittelbar zu Beeinträchtigungen des Hörvermögens bis hin zur kurzfristigen Schwerhörigkeit kommen sowie zu störenden Geräuschen im Ohr, allgemein bekannt als Tinnitus. Nicht nur das Mitfiebern schickt also den Blutdruck zeitweise in schwindelerregende Höhen, auch der Lärm kann die Gesundheit schädigen. Tipp: Gehörschutz verwenden.
"Auch wenn wir es nicht merken: Grundsätzlich wirkt Lärm sich auf den gesamten Organismus aus, er stresst uns", sagt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). "Das verändert Blutdruck, die Herzfrequenz, beeinflusst den Kreislauf. Bei zu großem, dauerhaftem Lärm wird außerdem das Innenohr unwiderruflich geschädigt."
Vorsicht: Kinderohren sind besonders empfindlich und benötigen im Stadion unbedingt Gehörschutz. Fußballbegeisterte Familien, die dem Stadionlärm standhalten möchten, sollten sich und ihre Kinder mit einem professionellen Gehörschutz ausstatten. Der Standard-Gehörschutz ist aus weichem Kunststoff in verschiedenen Größen und Farben erhältlich. Sein Dämmwert - der Wert, um den der Lärm gesenkt wird - liegt bei etwa 20 Dezibel. Ein individuell angefertigter Gehörschutz passt dagegen nicht nur anatomisch perfekt, sondern kann durch spezielle Filter gewünschte Töne durchlassen, den Lärm aber professionell dämmen. Er ist also für Groß und Klein der ideale Begleiter, um im Stadion mitzufiebern und dennoch sein Gehör vor Schaden zu schützen. Hörakustiker nehmen dafür eine Abformung vom Ohr, nach deren Vorbild sie dann den Gehörschutz herstellen. Erhältlich ist er bei allen Hörakustikern - der ideale Begleiter nicht nur für die lautesten Stadien der Welt.
Weitere Tipps und Informationen zu Hörsystemen und gutem Hören sind auch auf der Plattform www.richtig-gut-hoeren.de zu finden. Initiator der Webseite ist die Bundesinnung der Hörakustiker (biha).
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit, Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit etwa 6.400 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk etwa 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert er - wenn der gesetzliche Anspruch besteht - die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung.
Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Pressekontakt:
Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR
Dr. Juliane Schwoch
schwoch@biha.de
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