Heilbronner Stimme: Landeselternbeirat Baden-Württemberg fordert sofortige Einstellung staatlicher Förderung für Konsulatsunterricht
Heilbronn (ots)
Der Landeselternbeirat (LEB) in Baden-Württemberg fordert die Einstellung der staatlichen Förderung für den sogenannten Konsulatsunterricht. "Wir geben im Land sehr viel Geld dafür aus - nicht nur als Direktzahlung, sondern auch für das Bereitstellen der Räume", kritisierte der LEB-Vorsitzende, Carsten Rees, gegenüber der "Heilbronner Stimme" (Samstagausgabe). "Dabei stammt die gesetzliche Regelung dafür aus dem Jahr 1977, die Rahmenbedingungen von damals sind nicht mehr gegeben. Von einer Rückkehrförderung kann heute keine Rede mehr sein", sagte Rees. "Wir fordern deshalb eine sofortige Einstellung der Unterstützung des Landes und die Überprüfung des Konsulatsunterrichts."
Ein runder Tisch, an dem alle betroffenen Nationen und Ethnien teilnehmen, solle sich um eine Neuregelung kümmern, erklärte Rees einen aktuellen Beschluss des Landeselternbeirates. "Es muss dabei sichergestellt werden, dass der Konsulatsunterricht nicht der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund entgegenarbeitet", so der LEB-Vorsitzende. Mit den EU-Staaten hält Rees eine rasche Einigung für denkbar.
Im vergangenen Jahr unterstützte Baden-Württemberg den umstrittenen Konsulatsunterricht mit 1,1 Millionen Euro. Vor wenigen Wochen hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in der "Heilbronner Stimme" ein Aus für den Konsulatsunterricht und staatliche Kontrolle des muttersprachlichen Unterrichts an den Schulen im Land gefordert. Die GEW-Vorsitzende Doro Moritz hatte in diesem Zusammenhang vor einer politischen Einflussnahme der Türkei gewarnt. Das Kultusministerium geht inzwischen Hinweisen auf eine "politische Indoktrinierung" im Rahmen des türkischen Konsulatsunterrichts nach, wie eine Sprecherin der Zeitung bestätigte. Im Land findet der Konsulatsunterricht für 14 Herkunftsländer statt.
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