Heilbronner Stimme: Jo Groebel: Kritiker der Konzertabsagen verklären Helene Fischer als Übermenschen - Von vielen Seiten Druck auf Künstler
Heilbronn (ots)
Der Medienwissenschaftler Jo Groebel sieht in den Bühnenauftritten Helene Fischers eine körperliche Extrembelastung. Zudem glaubt er, dass viele Fans sie als eine Art "Übermensch" verklären würden. Groebel sagte der "Heilbronner Stimme" zu den krankheitsbedingten Konzertabsagen der Sängerin: "Die professionelle Leichtigkeit einer Helene Fischer lässt gerade das Publikum und ihre Fans vergessen, dass sie Hochleistungsarbeit leistet. Ohne eine Ferndiagnose abgeben zu können, gilt als sicher, dass diese Arbeit sowohl eine starke psychologische als auch vor allem körperliche Extrembelastung darstellt."
Groebel ergänzte: "Hinzu kommt bei einer so ambitionierten und auf Perfektion hin ausgerichteten Künstlerin, dass von vielen Seiten Druck besteht, Öffentlichkeit, Fans, Medien, Markt. Nicht zu vergessen, dass es da auch noch ein Privatleben halb im Rampenlicht gibt, das ebenfalls immer den Erwartungen des Publikums und vermutlich auch der Familie entsprechen muss."
"Vielleicht geht aber bei Helene Fischer sogar die größte Anspannung von ihr selbst aus", so Groebel. "Das wäre typisch für Menschen mit sehr ausgeprägtem Ehrgeiz. Einerseits sind sie zu ungeahnter Leistung fähig. Andererseits überschreiten sie aber häufig die Grenzen dieser eigenen Leistungsfähigkeit. Erst recht bei einem durch Infekt geschwächten Immunsystem. Bei allem hilfreichen Adrenalinausstoß: Krank ist krank. Das gilt auch für Helene Fischer."
Groebel sagte über die Kritik an den Konzertabsagen: "Dass jetzt einige Fans verärgert auf die Konzertabsagen reagieren, zeigt nur, dass sie die Sängerin und Performerin zu einem Übermenschen oder gar Roboter verklären. Dabei macht tatsächlich gerade die offensichtliche Schwäche Helene Fischer menschlicher und für viele sogar noch sympathischer."
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