Zum Besuch von Bill Clinton in Deutschland: "Karlspreis und Todesstrafe passen nicht zusammen"
Bonn (ots)
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Anlässlich des heute beginnenden Besuches von Bill Clinton in Berlin und der morgigen Verleihung des Internationalen Karlspreises der Stadt Aachen an den US-Präsidenten erklärt Karen Bagge, USA-Expertin von amnesty international:
"Die Verleihung des Karlspreises an Bill Clinton für seine Verdienste um Europa hat einen bitteren Beigeschmack. Karlspreis und Todesstrafe passen nicht zusammen. Mit ihrer Todesstrafenpolitik hätten die Vereinigten Staaten von Amerika keine Chance, in die Europäische Union oder den Europarat aufgenommen zu werden.
amnesty international erwartet, dass die deutschen Politiker in ihren Gesprächen mit dem US-Präsidenten ihre ablehnende Haltung zur Todesstrafe deutlich machen und Clinton dazu auffordern, für die Abschaffung der Todesstrafe einzutreten.
In den USA befinden sich zur Zeit mehr als 3.600 Menschen im Todestrakt. Im vergangenen Jahr wurden 98 Menschen hingerichtet. Das ist die höchste Zahl seit 1951. In diesem Jahr gab es bereits 38 Exekutionen.
Gleichzeitig nimmt die gesellschaftliche Akzeptanz der Todesstrafe auch in den USA ab, seitdem der Gouverneur von Illinois nach zahlreichen Justizirrtümern vor einigen Monaten ein Hinrichtungsmoratorium erlassen hat. Auch in anderen Bundesstaaten gibt es eine ernsthafte Debatte um die Todesstrafe."
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