Der SWR trauert um Hannelore Gadatsch, Pionierin des Fernsehjournalismus
Stuttgart / Baden-Baden (ots)
Ehemalige "Report"-Autorin und "Tagesthemen"-Moderatorin im Alter von 82 Jahren in Baden-Baden verstorben
Stuttgart / Baden-Baden. Hannelore Gadatsch, Fernsehjournalistin, -moderatorin und langjährige Mitarbeiterin des Südwestrundfunks (SWR), ist tot. Sie starb am 11. März 2024 in Baden-Baden. Das bestätigte ihre Familie.
Hannelore Gadatsch arbeitete ab 1966 für den damaligen Südwestfunk (SWF), ab 1977 als Redaktionsmitglied von "Report Baden-Baden". Für ihre Filme wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter zweimal mit dem Deutschen Sozialpreis. Mitte der 1980er Jahre moderierte Gadatsch die "Tagesthemen".
SWR Intendant Kai Gniffke zum von Hannelore Gadatsch
"Hannelore Gadatsch war eine der ersten Frauen, die die 'Tagesthemen' moderiert hat, eine Pionierin des Fernsehjournalismus. Mit ihren Dokumentationen, unter anderem für das Politikmagazin "Report", hat sie vieles bewegt. Ihr Tod erfüllt uns mit Trauer und unsere Gedanken sind bei denen, die sie schätzten und die ihr nahestanden."
Biografie:
Hannelore Gadatsch geborene Rosentreter wurde 1941 in Berlin geboren. Sie volontierte beim Sender Freies Berlin (SFB) und studierte danach Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der FU Berlin. Ab 1963 arbeitete Gadatsch beim Saarländischen Rundfunk als Moderatorin und freie Reporterin für die Themenfelder Politik und Wirtschaft. 1966 wechselte sie zum Südwestfunk, 1977 in die Redaktion " Report Baden-Baden". Für einen "Report"-Beitrag über einen ärztlichen Kunstfehler wurde Gadatsch 1978 mit dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet. 1983 erhielt sie den Medienpreis Entwicklungspolitik für einen "Report"-Bericht über die Dürrekatastrophe in Äthiopien, 1986 den gleichen Preis erneut für einen Beitrag über Zwangsumsiedelungen in dem nordafrikanischen Land. 1984 und 1985 moderierte Gadatsch die "Tagesthemen", von 1988 an Schwerpunktsendungen bei 1 Plus.
1992 wurde Hannelore Gadatsch Beauftragte des SWF für den neu gegründeten Sender ARTE. Für ihre SWF-Dokumentation "Was Menschen Menschen antun - Über die Behandlung von Folteropfern in Berlin und Kopenhagen" erhielt sie 1994 erneut den Deutschen Sozialpreis. 1998 kandidierte sie für den Intendant:innen-Posten beim SFB. Hannelore Gadatsch gehörte dem Beirat des Behandlungszentrums für Folteropfer in Berlin an. Sie lebte im Ruhestand in Baden-Baden, wo sie nach langer Krankheit verstarb.
Weitere Informationen unter: http://swr.li/hannelore-gadatsch-gestorben
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