ADAC - Reformen der leeren Phrasen
Kritik an Rastanlagentest wird wie in "alten Zeiten" zurückgewiesen
24-Autohöfe fordern von ADAC Beitragsrückerstattung gegenüber Mitgliedern
Regensburg (ots)
"Wir wollen komplette Aufklärung", "Wir wollen deutliche Transparenz gegenüber Dritten sofort einführen", so die Aussagen der ADAC Führung, um das verloren gegangene Vertrauen wieder zu gewinnen. Oder sind dies nur Worthülsen und leere Versprechungen, um zu beruhigen und um Zeit zu gewinnen. Beim Rastanlagentest des ADAC wurden Benachteiligungen der Autohöfe gegenüber dem "ADAC-Premiumgeschäftspartner" Tank&Rast (Autobahn-Raststätten) nachvollziehbar aufgezeigt. Die Reaktion des ADACs auf diese Kritik löst allerdings nur Kopfschütteln und erneute Kritik aus.
Unter anderem wurde von den Autohöfen bemängelt, dass die eklatanten Preisunterschiede auf der Tankstellenseite zwischen Autohöfen einerseits und Autobahn-Raststätten andererseits und das "Toilettenentgelt" nicht in die Testbeurteilung einfließen, dass der ADAC das Testergebnis sogar selbst direkt beeinflusst, indem er mit den getesteten Raststätten einseitig Preisrabatte vereinbart hat. Bei den 24-Autohöfen wurden unter anderem von den Testern ein Selbstbedienungsrestaurant, eine eigene Kinderspeisekare und eine Brotzeitkarte einfach "übersehen" und in dem Test negativ bewertet, dass kein ausreichendes Speiseangebot vorhanden sei.
Nun hätte man zu der sachlich vorgetragenen Kritik folgende Stellungnahme des ADAC erwartet, wenn man den von höchster Stelle angekündigten und gebetsmühlenartig vorgetragenen "Reformen" innerhalb des ADAC Glauben schenken sollte.
- "Wir gehen den Vorwürfen im Detail nach und nehmen zu jedem einzelnen Kritikpunkt Stellung." - "Eine geschäftliche Verbindung zu einem Testpartner schließen wir zukünftig aus." - "Die jetzigen Testkriterien werden von einer noch zu findenden neutralen Einrichtung geprüft und falls notwendig angepasst."
Aalglattes ADAC Statement wie in "alten Zeiten"
Nichts davon war zu hören. Eine schnelle Antwort, die gar keine intensive Auseinandersetzung mit der Materie zulässt, wurde vielmehr veröffentlicht.
Klaus Reindl, Sprecher des ADAC: "... Die Behauptung, dass Autohöfe gegenüber den Raststätten benachteiligt worden sind, können wir wirklich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Preise an den Zapfsäulen, wo die Autohöfe sicherlich günstiger sind als viele Autobahn-Raststätten, die spielen nämlich beim Raststättentest überhaupt keine Rolle ...."
Also so sieht "Reform" beim ADAC aus. Man hat sich nicht einmal im Ansatz die Mühe gemacht, auf die Vorwürfe einzugehen. Der ADAC hat vielmehr wieder einmal nur leere Phrasen aneinandergereiht. Gegenüber den Mitgliedern - beim Rastanalagentest eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern - ist es verantwortungslos zu verschweigen, dass bei dem einen Testpartner alleine eine Tankfüllung durchschnittlich fünf Euro mehr kostet? Wäre es nicht angebracht, die von den Testern übersehenen, aber Punkte bringenden Eigenschaften, aufzuarbeiten, sich also die Fälle vorlegen zu lassen und die Fehlerquellen zu finden.
ADAC sollte die Mitgliedsbeiträge zurückerstatten
Der ADAC hat mit manipulierten Tests seine Leistung für die Millionen Mitglieder, die in den Verein eingetreten sind und Beitrag bezahlen, defacto nicht oder nur teilweise erbracht. Wenn mittelständische Unternehmen, wie die Autohöfe es sind, so agieren würden wie der ADAC, müssten sie Schadenersatz bezahlen. Dasselbe sollte auch für den ADAC gelten: Der ADAC sollte für seine "an der Nase herumgeführten" Mitglieder Beiträge zurückerstatten. Oder der ADAC sollte wenigstens als Ausgleich die künftigen Beiträge senken.
Pressekontakt:
Sabine Federl
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