Fehlzeiten im Handwerk
Bergisch Gladbach (ots)
IKK-Bundesverband wertet erstmals bundesweit Arbeitsunfähigkeitsdaten für das Handwerk aus. Auswertung von AU-Daten ermöglicht gezielte Gesundheitsförderung im Handwerk
Nach neuesten Erhebungen liegt der Krankenstand im Handwerk bei 5,2 Prozent. Im Durchschnitt fiel jeder Beschäftigte krankheitsbedingt 18,8 Tage an seinem Arbeitsplatz aus. Die Zusammenführung und Auswertung der Arbeitsunfähigkeitsdaten von mehr als 1,6 Millionen IKK-Versicherten ergab folgendes Bild: Für mehr als ein Viertel aller krankheitsbedingter Fehltage waren Muskel- und Skeletterkrankungen verantwortlich. 23 Prozent aller Krankschreibungen kamen durch Verletzungen und Vergiftungen zustande. Rund 15 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage erfolgten aufgrund von Atemwegserkrankungen.
Durch die Auswertung der Arbeitsunfähigkeitsdaten legt der IKK-Bundesverband erstmals bundesweit für das Handwerk fundierte Ergebnisse über Krankheiten und ihre Ursachen vor. Die neuen Daten vermitteln auch Kenntnisse über besonders belastete Gruppen von Beschäftigten im Handwerk. Diese finden sich im Bau- und Ausbaugewerbe. Dagegen sind die Krankheitstage im Textil- und Ledergewerbe am geringsten. "Die Zusammenführung aller Arbeitsunfähigkeitsdaten gibt uns die Möglichkeit, Erkrankungsschwerpunkte im Handwerk genau zu erkennen und aufbauend auf diesen Erkenntnissen gezielte Maßnahmen für Betriebe und unsere Mitglieder anzubieten", so Rolf Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des IKK-Bundesverbandes. Damit kann der Kostendruck für das Handwerk durch krankheitsbedingte Fehltage erheblich reduziert werden.
Fehlzeiten sind für die arbeitsintensiven Handwerksunternehmen mit erheblichen Ausgaben verbunden und ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Fällt ein Mitarbeiter in einer Handwerksfirma wegen Erkrankung aus, so verursacht dies durchschnittlich Kosten in Höhe von täglich etwa 225 DM. Für den durchschnittlichen Handwerksbetrieb mit 11 Beschäftigten entstehen Ausfallkosten von jährlich rund 63.000 DM. Um den Krankenstand zu reduzieren, bieten viele Innungskrankenkassen spezielle Gesundheitsförderungsmaßnahmen an, die auf die einzelnen Bedürfnisse der Handwerkbetriebe abgestimmt sind. Damit kann für das Handwerk die Produktivität gesteigert und ein hohes Einsparpotenzial erschlossen werden. "Insgesamt", so Rolf Stuppardt, "legen die Innungskrankenkassen großen Wert darauf, dass nur solche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung mit den Solidarmitteln der Gesetzlichen Krankenversicherung finanziert werden, die qualitätsgesichert, zielgerichtet und erfolgreich den Bedarf an Prävention der Versicherten abdecken." Die mit dem neuen Gesetz ermöglichte Gesundheitsförderung dürfe nicht für unspezifische Werbemaßnahmen missbraucht werden.
Ab diesem Jahr stellt der IKK-Bundesverband bundesweite Kennzahlen zur Arbeitsunfähigkeit im Handwerk zur Verfügung. Die Angaben über Art und Häufigkeit der Erkrankungen werden dabei nach Gewerbegruppen aufbereitet. Über die Bundesdaten hinaus bieten die Innungskrankenkassen dem Handwerk bereits seit Jahren einen besonderen Service an: Analysen über den Krankenstand für Handwerksbetriebe und Innungen. Diese Krankenstandsanalysen bilden die Grundlage spezifischer Angebote der Innungskrankenkassen für betriebliche Gesundheitsförderung an das Handwerk vor Ort, wie z.B. die Bewegungsschule "Der richtige Dreh".
Die Daten zur ,Arbeitsunfähigkeit im Handwerk 1998' werden Interessenten vom IKK-Bundesverband in Bergisch Gladbach (Tel. 02204/ 44 - 366) kostenlos zur Verfügung gestellt.
Diese Pressemeldung ist im Internet unter www.ikk.de abrufbar
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