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Krankenkassen nehmen ihre Finanzverantwortung ernst; keine Beitragssatzsenkung auf Pump

Bergisch Gladbach (ots)

"Beitragssatzsenkungen setzen
finanziellen Spielraum voraus. Den können wir aber nicht erkennen.
Wir können nur das Geld verteilen, was wir auch haben", erklärte Rolf
Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der
Innungskrankenkassen in Bergisch Gladbach.
Stuppardt stellte damit klar, dass die Beitragssätze der
Gesetzlichen Krankenkassen entgegen anderslautender Behauptungen auf
breiter Front nicht sinken können. Die in den Eckpunkten dargelegten
Einsparmöglichkeiten reichten bei weitem nicht aus, um die Kassen in
die Lage zu versetzen, die Beiträge zu senken. Vielmehr seien die
Einsparungen gerade nur ausreichend, um die entstandenen Defizite
auszugleichen und die notwendigen gesetzlichen Rücklagen zu füllen.
Dies gelte für alle Kassenarten.
Die finanzielle Situation der Kassen sei zudem noch durch
Unwägbarkeiten geprägt. Es sei zu vermuten, dass das Jahr 2003 noch
durch eine verstärkte Inanspruchnahme medizinischer Leistungen
geprägt werde, um den Veränderungen, die den Versicherten
bevorstünden, zuvorzukommen. Diese Situation werde eher zu einer
Ausgabensteigerung führen.
"Wenn einzelne Krankenkassen dennoch ihren Beitrag senken können,
dann sicherlich in deutlich geringerem Ausmaß als von der Politik
gewünscht und auch nur dann, wenn dieser Beitragssatz kostendeckend
ist. Eine weitere Verschuldung lehne ich ab, wir werden keine
Beitragssatzpolitik auf Pump machen", stellte Stuppardt klar.
Es sei nicht hinnehmbar, dass eine kurzfristige und nicht
nachhaltige Senkung der Beiträge mit Schulden erreicht werden solle.
"Gesetzliche Krankenkassen dürfen keine Kredite aufnehmen. Es muss
unser Ziel sein, eine solide, auf die Zukunft ausgerichtete
Beitragssatzpolitik zu betreiben."
Die Drohungen der Politik, eine Beitragssatzsenkung notfalls
gesetzlich vorzuschreiben, blendet die Realitäten aus. Diese werden
dazu führen, den Selbstverwaltungen zu empfehlen, Ihre Beitragssätze
dennoch kostendeckend festzulegen und über einen möglichen
Aufsichtszwang der Politik die Verantwortung dafür zu geben.
Angesichts des aufgelaufenen Defizits, der fehlenden Rücklagen und
der Ausgabenrisiken diesen Jahres wäre ein solcher Schritt
unverantwortlich. Denn der Erfolg der Gesundheitsreform wird sich
nicht zuletzt danach bestimmen, inwieweit es gelingt, die
Finanzsituation der GKV zu konsolidieren.
- Diese Pressemeldung finden Sie auch im Internet unter
   www.ikk.de -
Pressesprecher
Joachim Odenbach
Tel.: (0 22 04) 44-1 11
Fax.: (0 22 04) 44-4 55
oder: (0 22 04) 44-3 55
E-Mail:  joachim.odenbach@bv.ikk.de

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