Afrikanischer Energiesektor im Fokus, gute Geschäfte möglich
Bundeswirtschaftsminister Habeck besucht Namibia und Südafrika vom 4. bis 9. Dezember
Berlin/Bonn/Johannesburg (ots)
Der Energiesektor steht im Mittelpunkt der Reise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Namibia und Südafrika. Mit Namibia strebt die Bundesrepublik eine enge Zusammenarbeit bei der Gewinnung von grünem Wasserstoff und Ammoniak an. In Südafrika werden erneuerbare Energien ebenfalls ein zentrales Thema sein, im Bereich Wasserstoff kooperieren die beiden Länder bereits. Außerdem wird Habeck den 4. German-Africa Business Summit in Johannesburg eröffnen.
"Eine grüne Energiewende, Versorgungssicherheit und verlässliche Wertschöpfungsketten sind auch in Afrika zentrale Themen. Deutsche und afrikanische Unternehmen haben also viele Gemeinsamkeiten und eine gute Basis für eine engere Zusammenarbeit", erklärt Fausi Najjar von Germany Trade & Invest (GTAI) in Johannesburg. "Insbesondere der Wunsch nach diversifizierteren Lieferketten führt zu einem stärkeren Interesse deutscher Firmen an afrikanischen Märkten", berichtet Najjar.
Südafrika ist der wichtigste deutsche Wirtschaftspartner in Afrika. Die deutschen Ausfuhren nach Südafrika stiegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 20,1 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Der Einfuhrwert stieg um 14,2 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Der Anteil Südafrikas am gesamten deutschen Außenhandel mit Afrika liegt bei über 40 Prozent.
Mehr als 400 deutsche Unternehmen sind in Südafrika tätig und beschäftigen über 65.000 Mitarbeiter. Darunter sind die großen deutschen Automobilhersteller, aber auch Unternehmen aus der Medizintechnik und dem Energiesektor.
"Aktuell will die südafrikanische Regierung den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich ausbauen. Bisher erzeugt das staatliche Energieunternehmen Eskom rund 80 Prozent seines Stroms aus Kohlekraftwerken. Bis 2035 soll die Stromversorgung Südafrikas auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Die Bundesregierung hat bereits 300 Millionen Euro für den nachhaltigen Umbau des Energiesektors über die KfW Entwicklungsbank zugesagt", so Jürgen Friedrich, Geschäftsführer von GTAI.
Die wirtschaftliche Bedeutung Namibias ist bisher deutlich geringer als die Südafrikas. Bis einschließlich September exportierte Deutschland Waren im Wert von 46,1 Millionen Euro und damit ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum in das Land. Die Einfuhren erreichten mit einem Wert von 44,2 Millionen Euro ein ähnliches Niveau. Namibia plant, Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und zu Ammoniak weiterzuverarbeiten. Das Projekt soll durch ein Konsortium umgesetzt werden, an dem auch das deutsche Unternehmen Enertrag SE beteiligt ist. Deutschland könnte einer der Hauptabnehmer des grünen Ammoniaks werden.
Weitere Analysen und Berichte zur wirtschaftlichen Lage der Länder finden Sie auf www.gtai.de/suedafrika und www.gtai.de/namibia
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