Tomas Sedlacek gewinnt den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2012
Düsseldorf (ots)
Für sein Buch "Die Ökonomie von Gut und Böse", erschienen im Hanser Verlag, hat Tomas Sedlacek den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2012 gewonnen. Die Jury wählte das Buch aus einer Shortlist von zehn Titeln zum besten Wirtschaftsbuch des Jahres in Deutschland. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Der Preis wurde am Donnerstagabend im Rahmen der Frankfurter Buchmesse bei einer feierlichen Gala überreicht.
"Wir prämieren dieses brillant geschriebene Wirtschaftsbuch, weil es uns dazu anregt, Wirtschaft neu zu denken", erklärte der Jury-Vorsitzende Gabor Steingart, Chefredakteur des Handelsblatts. "In Zeiten von Staatsschuldenkrise und Eurorettung in Permanenz erinnert uns Sedlacek daran, dass Wirtschaft nicht ein großer Geldautomat ist, sondern eine ethische Veranstaltung, bei der es vielmehr um beides geht: um Wohlstand und um Freiheit." Sedlacek frage nach der Rolle der Wirtschaft in der Gesellschaft, heißt es in der Begründung der Jury. Das Buch ziehe den Leser mit seinem breit gespannten historischen Bogen in den Bann und rege zum Nachdenken darüber an, wie unser Wirtschaftssystem jenseits von Wachstumsglaube und Verschuldungspolitik aussehen soll.
Der 1977 geborene Tomas Sedlacek, Makroökonom der größten tschechischen Bank CSOB, ehemaliger Berater von Vaclav Havel, Mitglied im Nationalen Wirtschaftsrat seines Landes und Hochschullehrer an der Prager Karls-Universität, plädiert in seinem Buch für ein neues Verständnis von Wirtschaft - weg von Formeln, Kurven und mathematischen Modellen zu einer ethischen Auffassung. "Expeditionen über die Grenzen der Ökonomie hinaus sind notwendig, wenn wir die Welt des 21. Jahrhunderts verstehen wollen", schrieb Vaclav Havel im Vorwort.
Der Deutschen Wirtschaftsbuchpreis wird seit 2007 verliehen. Die Partner Handelsblatt, die Frankfurter Buchmesse und die Investmentbank Goldman Sachs wollen mit der Auszeichnung die Bedeutung des Wirtschaftsbuches bei der Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge unterstreichen und einen Beitrag zur ökonomischen Bildung in der Gesellschaft liefern. Das Motto des Preises lautet "Wirtschaft verstehen".
"Der Wirtschaftsbuchpreis ist heute wichtiger als je zuvor", so Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. "Denn jeder von uns - nicht nur Ökonomen und Fachleute - muss heute wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen, um als Bürger und Wähler die entsprechenden Entscheidungen für unsere Gesellschaft treffen zu können."
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